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Zwei Millionen Dollar Werbegeld

Visa verpasst Facebook kräftige Finanzspritze

25.06.2008
Von pte pte
Das weltgrößte Kreditkartenunternehmen Visa greift dem Social Network Facebook kräftig unter die Arme.

Visa startet ein eigens ins Leben gerufenes Netzwerk für Kleinunternehmer auf Facebook und investiert dafür gleich zwei Millionen Dollar an Werbegeldern. Außerdem will die Kreditkartenorganisation den neuen Facebook-Service in einer Multimedia-Marketingkampagne bewerben, berichtet das "Wall Street Journal". Visa bezahlt dem Social Network hundert Dollar Werbevorschuss für jedes der ersten 20.000 Unternehmen, das die für den neuen Dienst notwendige Web-Applikation herunterlädt.

Derzeit sind bereits rund 80.000 Kleinunternehmer bei Facebook registriert und betreiben dort ihre eigenen Profile. Der Visa-Service ist darauf ausgelegt, den Geschäftsinhabern mit speziellen Werkzeugen und Tipps weiterzuhelfen, damit diese neue Kunden an Land ziehen, Kosten einsparen oder schlichtweg mehr Geld verdienen können. Unternehmen, die sich bei dem neuen Dienst anmelden, sollen auch die Möglichkeit bekommen, untereinander in Verbindung zu treten und Ideen auszutauschen.

Auch Google mischt bei dem Visa-Service auf Facebook mit. Der Internetriese wird einige Features wie beispielsweise eine Kalenderfunktion und Landkarten in dem Business-Netzwerk zur Verfügung stellen. Das Visa-Programm ist insgesamt nur eine von mehr als 24.000 Applikationen, die über die vergangenen 13 Monate von Entwicklern kreiert wurden, um das breite Facebook-Publikum zu erreichen. Anders als bei dem Service des Kreditkartenunternehmens handelt es sich bei den meisten allerdings um reine Unterhaltungsprogramme.

Obwohl die zahlreichen Applikationen Facebook bei seiner Popularitätssteigerung gedient haben, produzieren nur wenige auch Umsätze für das Netzwerk. Außerdem fällt es Facebook - ähnlich wie den anderen Social Networks - nach wie vor schwer, Werbekunden davon zu überzeugen, dass sich Investitionen in die Communitys lohnen. Der richtige Werbeansatz bleibt weiterhin auch eine Herausforderung für den Hauptkonkurrenten MySpace, der die Marktführerschaft kürzlich an Facebook abtreten musste. Selbst Google, bislang Betreiber des erfolgreichsten Werbesystems im Web, hatte immer wieder Schwierigkeiten mit dem Marketing in sozialen Netzwerken. (pte)