Wie sich die Uni Freiburg eine Menge Aufwand spart

Via Intranet-Portal Software verwalten

24.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Universität Freiburg hat einen Weg gefunden, ihre Softwareverwaltungs-Kosten zu senken. Seit Anfang dieses Jahres nutzt sie ein Portal für die Softwareverteilung und -abrechnung im hauseigenen Intranet. Jörg Wenzel* beschreibt die Lösung.

Im Herzen der Schwarzwaldmetropole liegt die vor mehr als 500 Jahren gegründete Albert-Ludwigs-Universität. In 15 Fakultäten mit rund 180 Instituten stehen dort 65 Studienfächer mit einer Vielzahl von Abschlussmöglichkeiten zur Auswahl; mehr als 23 500 Studenten nutzen dieses Angebot. Mit zirka 12000 Beschäftigten ist die Universität der größte Arbeitgeber Südbadens.

Ein Großteil der Beschäftigten und Studenten ist auf eine reibungslose Versorgung mit Software angewiesen - keine leichte Aufgabe, wenn das Rechenzentrum nicht eben üppig mit Personal ausgestattet ist. Vor etwa anderthalb Jahren tauchte erstmals die Idee auf, dieses Problem mit Hilfe eines elektronischen Softwareportals zu lösen.

Im Dezember 1999 entschied sich die Universität für die Lösung der Asknet AG, Karlsruhe. Die Basis des Softwareportals bilden Technik und Content von Softwarehouse.de, einem von Asknet entwickelten Online-Marktplatz für Download-Versionen.

Für die Universität wurde das System, vor allem die Oberfläche, individuell angepasst. "Innerhalb eines Monats hatten wir ein schlüsselfertiges System", erinnert sich Karl-Heinz Böbel, Abteilungsleiter am Rechenzentrum der Hochschule, "inzwischen verwalten wir rund 1000 Softwarpakete über das neue Portal".

Grundsätzlich kann sich jedes Uni-Mitglied, egal ob Mitarbeiter oder Student, über das Intranet für das Softwareportal registrieren lassen. Unter Angabe eines Passwortes ist der Nutzer in der Lage, die benötigte Software direkt aus dem Netz herunterzuladen - sofern sie als Download-Paket vorliegt, was bei etwa jedem zweiten der angebotenen Produkte der Fall ist. Das Softwareportal berücksichtigt auch vergünstigte Angebote und Campus-Lizenzen für Hochschulen.

"Selbstverständlich sind wir kein Selbstbedienungsladen für Software", stellt Böbel klar. Der Anwender kann nur solche Softwarepakete beziehen, die für ihn von der Uni freigegeben wurden. Bis zum Jahresende will die Freiburger Hochschule insgesamt 1000 bis 1500 Benutzer registriert haben.

Über einen Katalog lassen sich die Produkte auswählen, die dann in einem digitalen Abholregal zwischengelagert werden. Danach muss der Nutzer nur noch den Download-Button anklicken; kurze Zeit später ist die Software auf dem Zielrechner. Wenn das Produkt nicht direkt herunterzuladen ist, trifft es innerhalb der nächsten Tage auf dem Postweg ein. Zudem bekommt der jeweilige Nutzer automatisch eine Benachrichtigung, wenn eine neue Version oder ein Update bereits installierter Software verfügbar ist.

"Besonders hilfreich ist für uns, dass Asknet die gesamte Abrechnung und Lizenzverwaltung übernimmt", ergänzt Böbel. "Das erspart uns eine Menge Papierkrieg."

* Jörg Wenzel ist Redakteur in Mainz.