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Verisign tauscht überraschend den Firmenchef aus

30.05.2007
Nach zwölf Jahren an der Spitze von Verisign verlässt Chief Executive Officer (CEO) Stratton Sclavos (45) überraschend das Unternehmen. Nachfolger wird Willam Roper (61), bislang Mitglied des Verwaltungsrats (Board).

Sclavos hatte zuletzt insbesondere die Expansion von Verisign über seiner alten Kerngeschäftsfelder Domain-Verwaltung und Netzsicherheit in Richtung Content und Dienstleistungen für Internet- und Mobilfunkfirmen vorangetrieben. Die Aktie von Verisign hatte in den letzten zwölf Monaten fast 25 Prozent zugelegt, während die Firma in den letzten anderthalb Jahren über 600 Millionen Dollar für Zukäufe ausgegeben hatte.

So mancher hatte angesichts dessen allerdings Sorgen, Verisign habe seinen Fokus verloren. "Man könnte sagen, dass Verisign zu viel am Laufen hatte", sagte der Stifel-Nicolaus-Analyst Todd Weller dem "Wall Street Journal". "Roper bringt dem Unternehmen eine frische Perspektive und wird die Chance bekommen, alle kürzlichen Investitionen und Übernahmen zu evaluieren."

Verisign selbst schwieg sich zum Abgang von Sclavos weitgehend aus und ließ in einer Telefonkonferenz lediglich verlauten, das Board sei zu dem Schluss gekommen, die Firma "könne von einer neuen Führung profitieren". Eine Sprecherin lehnte Stellungnahmen von Sclavos und anderen Managern ab. Verisign sagte zudem ein für die kommende Woche angesetztes Treffen mit Finanzanalysten ab, will dieses aber später in diesem Jahr nachholen. Nach Bekanntwerden von Sclavos' Rücktritt gewann die Verisign-Aktie gestern zum Nasdaq-Fixing 2,5 Prozent auf 27,94 Dollar.

Verisign betonte außerdem erneut, seine fortlaufende Untersuchung historischer Optionsvergaben hab "keinerlei absichtliches Fehlverhalten" von Managern inklusive Sclavos ergeben. Die Firma hatte im vergangenen Jahr eine Prüfung der Optionspraxis für die Jahre 2001 bis 2005 begonnen. Diese sollte bereits 2006 abgeschlossen werden; bislang ist dies nicht der Fall.