Front-Office-Spezialist verzeichnet großes Wachstum

Vantive: Mit dem Trend zur Kundennähe auf Erfolgskurs

06.03.1998

Die Beobachter dieses Marktes haben mittlerweile unterschiedliche Ausdrucksweisen kreiert. Doch unabhängig davon, ob von Customer Interaction Software (CIS), Customer Asset Management (CAS) oder Customer Service and Support (CSS) die Rede ist, die Fachleute sind sich in ihrem Urteil einig. Man hat es hier mit einem "heißen Markt" zu tun, wie der Titel einer unlängst bei Dataquest erschienenen Studie besagt. Statt Kosten senken heißt das Motto in den Unternehmen immer häufiger: Wachstum generieren. Demzufolge haben dort nicht nur die einschlägigen Berater Hochkonjunktur, sondern zunehmend auch Software-Tools, die mehr "Kundennähe" garantieren - sei es durch bessere Unterstützung der eigenen Sales-Mannschaft oder direkt die Kunden adressierende Helpdesk-Lösungen .

Viele Unternehmen investieren Millionenbeträge in Standardsoftware, etwa von SAP und Baan, verfügen aber über "keine zeitgemäße Lösung für das Accounting", nennt Cristopher Lochhead, Vice-President Marketing bei Vantive, einen der Gründe für das Entstehen dieses neuen Boom-Marktes. Denn bis dato ist unstrittig, daß große Standardsoftware-Anbieter wie SAP, Baan, Peoplesoft und Oracle erst damit beginnen, dieses Segment (mit) zu besetzen - ein Markt, dem besagte Dataquest-Studie bis 2002 immerhin ein weltweites Volumen von 1,7 Milliarden Dollar prognostiziert. Dies ungeachtet der Tatsache, daß die meisten der entsprechenden Produkte selbst als Einstiegslösung nicht gerade preisgünstig und zudem beratungsintensiv sind.

Dennoch dürften die, wie sie bei Vantive genannt werden, CAS-Lösungen in den kommenden Jahren einen der wachstumsstärksten Bereiche des gesamten Softwaremarktes abgeben. Produkt-Flaggschiff des 1990 von den früheren Informix-Topmanagern Steve Goldworthy und Roger Sippl gegründeten Unternehmens ist das kürzlich in einem neuen Release gelaunchte "Vantive Enterprise 7", ein mit relationalen Datenbanken (Oracle, Informix etc.) korrespondierendes Paket von Client-Server-Applikationen, die alle CAS-Anwendungsbereiche (Sales, Support, Field Service etc.) abdecken und es den Unternehmen ermöglichen sollen, besser auf ihre Kunden einzugehen.

Eine Produktfamilie, die sich offensichtlich zunehmender Akzeptanz im Markt erfreut. Denn die Kalifornier sind 1997 laut Dataquest mit rund 16 Prozent Markanteil zum führenden CAS-Anbieter avanciert, knapp vor Wettbewerbern wie Clarify und Scopus. 117,3 Millionen Dollar Umsatz stehen in der Vantive-Bilanz für 1997; im Jahr zuvor waren es lediglich 64,3 Millionen Dollar gewesen.

Als Gewinn wiesen die Kalifornier für das Ende Dezember abgeschlossene Fiskaljahr 14,2 (1996: (10,9) Millionen Dollar oder 55 (42) Cent je Aktie aus. Am sich aus diesen Vergleichszahlen ergebenden Wachstum soll sich Vantive-Manager Lochhead zufolge nichts ändern. Die Company, die ihre Produkte in den für sie wichtigsten Märkten USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Niederlande und Australien via Direktvertrieb an den Mann bringt, will auch in Zukunft pro Jahr mindestens um 60 Prozent wachsen.