Aus der VA Software Corp. ist die Sourceforge Inc. geworden. Der Anbieter benennt sich also nach seiner populären Website, die Open-Source-Projekte hostet. Nach Angaben des Unternehmens folge man damit dem Trend zu Web 2.0 und starte ein neues Geschäftsmodell, weil das hergebrachte Softwaregeschäft von werbungsfinanzierten Web-basierenden Services verdrängt werde. Den Übergang hat VA Software im vergangenen Monat mit dem Verkauf seines Enterprise-Software-Geschäfts an Collabnet eingeleitet. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf Softwareentwicklung für geografisch verteilte Teams.

Sourceforge.net ist die weltweit bedeutendste Kommunikationsdrehscheibe zur Entwicklung von Open Source und Hoster der mit Abstand meisten Projekte auf der Basis quelloffener Software. Die Site hostet mehr als 100.000 Open-Source-Projekte und hat mehr als eine Million registrierter User. Auch eine zweite bedeutende Website für Open-Source-Projekte, Freshmeat, ist eine Geschäftaktivität von VA Software beziehungsweise Sourceforge Inc. Ferner gehören zum Unternehmen die Open-Source-Nachrichten-Site Slashdot und die Enterprise-Linux-Quelle Linux.com.

Das neue Unternehmen ist hervorgegangen aus VA Linux Systems, deren Aktien beim Börsengang 1999 einen Preis von 299 Dollar erzielten. Aber mit dem Ende des Dotcom-Boom begann auch bei diesem Startup der Absturz; das Unternehmen wurde zuerst in VA Research und später in VA Software umbenannt. Im soeben abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal hat das Unternehmen letztmals unter dem alten Namen 10,3 Millionen Dollar Umsatz gemeldet, 30 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Gewinn im letzten Quartal betrug 6,5 Millionen Dollar, was aber im Wesentlichen auf den Verkauf des Softwaregeschäfts zurückgeht. Nach verlustreichen Jahren hatte VA Software erstmals in seinem zweiten Finanzquartal 2006, das am 31. Januar 2007 endete, einen Gewinn vorweisen können. (ls)