Datenaustausch zwischen den Behörden

US-Regierungsstellen nutzen gemeinsames Portal

04.05.2001
MÜNCHEN (IDG) - Mehrere US-Behörden haben sich zusammengeschlossen, um in einem Peer-to-Peer-Netzwerk Daten auszutauschen. Über ein Internet-Portal können Ämter und Öffentlichkeit auf Statistiken und Untersuchungen zugreifen.

Mehr als 100 amerikanische Behörden beteiligen sich am Internet-Portal "Fedstats", das vor wenigen Tagen offiziell ans Netz ging. Darunter der amerikanische Geheimdienst CIA, die Umweltbehörde EPA und das Statistikamt Bureau of Census. Unter der Adresse www.fedstats.net können nicht nur Bürger auf aktuelles Zahlenmaterial ihrer Regierung zugreifen. Das System ermöglicht es auch den einzelnen Dienststellen, untereinander Daten effektiver auszutauschen, erklärte Brand Niemann, IT-Spezialist der Umweltbehörde und Mitentwickler des Portals.

Ein Entwicklungsziel war, Daten kostengünstig zum Abruf bereitzustellen. Neue, zentrale Server schieden wegen zu hoher Beschaffungs- und Folgekosten aus. Das Netzwerk sollte mit der vorhandenen Hardware auskommen. Niemann beschrieb das Ziel so: "Vor neun Monaten sagten wir, dass wir mehr wollen als kategorisierte Links. Wir wollten die aktuellen Daten jeder Behörde belassen, wo und wie sie sind. Der Zugriff musste aber über eine einzige Stelle möglich sein."

Als technische Grundlage entschied sich die US-Regierung für ein Peer-to-Peer-Netz. Darin werden Daten nicht zentral auf einem einzigen Server zusammengetragen, sondern liegen verteilt auf den Rechnern der einzelnen Teilnehmer.

Die Softwarebasis des Netzwerks ist "NXT3" von Nextpage. Dieses Programm nimmt die Anfragen der Anwender entgegen und sammelt daraufhin die Daten von den jeweiligen Rechnern. Bisher mussten die einzelnen Behörden alle für einen Bericht wichtigen Daten von anderen Ämtern manuell zusammentragen. Viele dieser Berichte werden periodisch erstellt und beruhen auf den aktualisierten Zahlen mehrerer Dienststellen. Durch die jetzt eingeführte Technologie lassen sich Berichte mit Templates versehen. Dort sind die Daten definiert, die regelmäßig in aktuelle Berichte einfließen müssen. Das System trägt dann auf Knopfdruck alle vorgegebenen Informationen zusammen.

Für Niemann ist das System nicht ausgereizt. Sein Wunsch: Eine noch größere Verbreitung der Software innerhalb der Regierung. Vorstellbar ist auch die Anbindung mobiler Geräte wie Notebooks und Handhelds, um aktuelle Daten den Bürgern noch schneller zugänglich zu machen.