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US-Gericht: Internet-Bann geht zu weit

03.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - George Sofsky darf nach Abschluss seiner 10-jährigen Haftstrafe das Internet nutzen. Ein Berufungsgericht in den USA hat entschieden, dass der wegen Online-Kinderpornografie verurteilte Straftäter in der anschließenden Probezeit nicht komplett auf den Umgang mit Computern verzichten muss. Sofsky, der in seinem Prozess auf “schuldig” plädiert hatte, war von der damaligen Kammer verurteilt worden, sich nach seiner Haftstrafe generell vom Internet sowie von Computern fernzuhalten. Dieses Urteil, so das Berufungsgericht, sei ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheitsrechte des Angeklagten und in dieser Form nicht angemessen. Schließlich würden mit E-Mails auch ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen Kommunikation über das Internet ausgetauscht. Statt eines generellen Verbots empfahl das Berufungsgericht unangemeldete Kontrollen von Sofskys Rechner. (ajf)