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US-Börsenaufsicht verklagt KPMG wegen Xerox-Betrug

30.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen ihrer Rolle bei den Bilanzmanipulationen von Xerox hat die US-Börsenaufsicht SEC beim Bezirksgericht in New York eine zivilrechtliche Klage gegen die Buchprüfungsfirma KPMG und vier ihrer Partner eingereicht. Die Bilanzprüfer, so die Anschuldigung, hätten die Anleger wissentlich oder fahrlässig in die Irre geführt, indem sie es Xerox ermöglicht hätten, jahrelang falsche Angaben in den Büchern zu machen. Dabei käme erschwerend hinzu, dass das Auditing-Unternehmen wiederholt Warnungen von Filialen aus Übersee und von US-Partnern in den Wind geschlagen habe. Als Grund für die Untätigkeit sieht die Börsenaufsicht die hohen Steuerberatungseinnahmen des Großkunden.

Der Drucker- und Kopiererhersteller war im April letzten Jahres in den Verdacht geraten, seine Bilanzen mit falsch verbuchten Einnahmen in Höhe von drei Milliarden Dollar künstlich aufgebläht zu haben. Xerox zahlte daraufhin eine Strafgebühr in Höhe von zehn Millionen Dollar an die SEC und gab zu, dass der Umsatz des Unternehmens in den vergangenen fünf Jahren um 6,4 Milliarden Dollar zu hoch angegeben worden sei. (mb)