Neue Initiative im Senat

US-Behörden müssen Y2K-Notfallpläne haben

16.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Im Gegensatz zu deutschen Parlamentariern machen US-Abgeordnete Druck auf die dortigen Bundesbehörden, schneller mit den Jahr-2000-Vorbereitungen voranzukommen.

Am 31. März 1999 lief eine Frist ab, zu der alle US-Behörden ihre DV-Systeme problemfrei haben sollten. Doch schon zwei Wochen vor dem Termin hatte der achte Quartalsbericht zum Problem 2000 in Bundesbehörden gezeigt, daß bisher rund 80 Prozent der DV-Systeme einwandfrei sind. Im Rückstand sind insbesondere die Ministerien für Entwicklungshilfe, für Gesundheit und für Transport.

Daraufhin hatte zuerst John Koskinen, Chef des "Year 2000 Council" und Berater von Präsident Clinton, die Aufstellung von Notfallplänen für Computerausfälle gefordert. Diese Forderung haben die Senatoren Bob Bennet (Republikaner, Utah) und Chris Dodd (Demokrat, Connecticut) aufgegriffen. Nach bisherigen Erfahrungen ist davon auszugehen, daß zumindest den US-Behörden die Vorlage von Notfallplänen zur gesetzlichen Vorschrift gemacht wird.

Schon jetzt sprengen die Kosten der Jahr-2000-Umstellung bei US-Behörden sämtliche Kalkulationen. Das Office of Management and Budget schätzt, daß die Verwaltung dafür bisher 6,8 Milliarden Dollar ausgegeben hat. Nach knapp ein Jahr alten Plänen hätten es rund drei Milliarden Dollar sein sollen, und die Tendenz ist weiter steigend.

Wie das Jahreszahlen-Problem die Aufgaben in den DV-Abteilungen verschoben hat, beschreibt John Gilligan, CIO im Energieministerium: "Die Chief Information Officers wachsen immer schneller in die Rolle von Generälen in einem Guerillakrieg.