IT-Beratung/Kommentar

Ups and Downs

01.10.2004
Helga Biesel Redakteurin CW

"Es wird wieder konsumiert", verkünden freudig die Kommentatoren des Münchner Oktoberfests, als handele es sich bei der Bilanz der "Wiesn" um einen ernst zu nehmenden Index für die Konjunktur. Relativ gute Stimmung signalisiert auch ein aktueller Überblick der Lünendonk GmbH: Im Markt der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen scheint es aufwärts zu gehen. Die Firmen haben wieder mehr Zutrauen in die eigenen Stärken und Chancen gefunden - eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf die Gesamtentwicklung des Markts bleibt (Seite 38).

Entgegen allen Unkenrufen ist der Markt der kleinen und kleinsten IT-Consultants, wie beispielsweise der Netzwerke von Existenzgründern und Spezialisten, nicht eingebrochen. Insbesondere hochspezialisierte Berater sichern sich als One-Man-Show in kleinen, aber lukrativen Nischen ihr Auskommen. Bedarfsorientierte Beratungsangebote tragen offensichtlich auch über die Untiefen größerer Krisen hinweg. Man verdiene gar nicht schlecht, ist zu hören und: Im zweiten Quartal seien die Honorare wieder gestiegen (Seite 42).

Ganz anders stellt sich der Markt der Personalberater dar: Nur zu oft finden sich die einstigen Karrierebeschleuniger auf dem absteigenden Ast. Fest angestellte Headhunter müssen sich immer häufiger am unternehmerischen Risiko beteiligen, wollen sie ihren eigenen Arbeitsplatz behalten. So mancher Personalsachverständige ist auf eine derartige Zwangspartnerschaft angewiesen (Seite 42).

Dass Headhunter es in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit schwer haben, wundert nicht. Unerwartet hingegen ist, dass der Markt der IT-Sicherheitsberatung trotz immer häufigerer Attacken aller Art und hoher Dunkelziffern in bestimmten Branchen auch nicht gerade floriert. Die gute Nachricht dabei: Viele Unternehmen brauchen kein externes Consulting, weil IT-Sicherheit bereits Tagesgeschäft gut ausgebildeter Administratoren ist (Seite 43).