Fünf Handelsverwertungen mit Gier und Halag:

Unter Kollegen Softwarekosten geteilt

30.07.1976

NÜRTINGEN - Das Ziel war: Neue Wege in der Auftragsbearbeitung und in der Lagerdisposition zu gehen und darüber hinaus Grundlagen für eine bessere Kundenbetreuung und wirkungsvollere Aquisition zu schaffen. Erreicht wurde das Ziel, nach Meinung der Beteiligten, Anfang 1976. Seit diesem Zeitpunkt arbeiten nämlich 5 Handelsvertretungen (mit Außenlager) und ein dezentrales Werkslager des Heimwerkergeräte-Herstellers Metabo-Werke KG, Nürtingen , jeweils mit einem System Datapoint 2200 von Gier Electronics, Hannover, und dem Software-Paket Halag (Handelsvertreter- und Lagerorganisation), das von der DATEMA Unternehmensberatung BDU in Nürtingen in Zusammenarbeit mit dem ersten Anwender entwickelt wurde.

Die Systeme bestehen aus dem Datapoint-Rechner mit 16 KB, drei oder vier Floppy Disk-Laufwerken, Bildschirm mit Tastatur und einem Matrixdrucker (80 Z/Sekunde). Die Software sollte der individuellen Problematik gerecht werden und für die einzelne Vertretung finanziell tragbar sein. Die Metabo-Werke schufen ihrerseits die Voraussetzungen, um den Datenaustausch mit den Handelsvertretungen und dem Außenlager zu ermöglichen.

Im "Stützkorsett" der Bildschirmmasken

Bei der Systementwicklung standen die Bedienungsfreundlichkeit und vor allem die Bedienungssicherheit im Vordergrund. Die Anlage sollte von bereits vorhandenem, nicht speziell ausgebildetem Personal bedient, werden können. Umfangreiche

Sicherungsabfragen, Plausibilitätskontrollen und Fehlerprüfungen sind deshalb Bestandteil des Programmsystems. Der Bediener erhält über Bildschirm seine Anweisungen und wird so Schritt für Schritt durch das Programm geführt.

Was bei den meisten Erstanwendern zum Problem wird - die Ersterfassung der Stammdaten - bereitete dem "Fünferkreis" keine Schwierigkeiten. Denn einige ihrer Lieferanten konnten die Kunden- und Artikeldaten direkt von der eigenen Groß-EDV auf Diskette speichern und so kleincomputergerecht bereitstellen.

Und das "liefern" die Floppy-Anlagen: Lieferscheine, Retouren, Rechnungen oder Gutschriften, Auftragsbestätigungen, Lagerbestands- und Lagerbewegungsprotokolle, Artikel- und Kundenlisten. Für Lieferanten Händlerkollegen relevante Daten werden auf Floppy gespeichert und auf dem Postweg ausgetauscht.

1800 Mark incl. Software

Entscheidender Vorteil von Halag: Ständige Überwachung der Lagerbestände ermöglicht das Erstellen automatischer Bestellvorschläge unter Berücksichtigung optimaler Versandlosgrößen, wenn kritische Mengen erreicht sind. Kunden- und Artikeldaten können über Bildschirm abgerufen werden. Zur Aquisitionsunterstützung steht der Computer schließlich als Schreibautomat zur Verfügung.

Kaufpreise für das Einzel-System (einschließlich Programm):

65 000 Mark. Die monatliche Belastung für die Handelsvertretung liegt, auf fünf Jahre bezogen (einschließlich Amortisation), bei 1800 Mark.

_AU: R. Oberländer