Eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigt, dass bereits ein Anstieg von zehn Mobiltelefonen pro 100 Personen ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 0,6 Prozent bewirken kann. "Die Technologie hat eine bemerkenswerte Wirkung, vor allem in abgelegenen Gebieten in denen die Möglichkeit zu kommunizieren lebenswichtig ist", so Jeffrey Sachs, Berater des UN-Generalsekretärs gegenüber der BBC.
Der Plan, Mobilfunktechnologie in Gebiete zu bringen, die im Normalfall seitens der Unternehmen keine Priorität genießen, ist Teil des UN Millennium Villages Programme. Die Initiative startete bereits im Jahr 2004 mit der Versorgung des ersten Dorfes in Sauri in Kenia. Inzwischen sind Siedlungen in zehn Ländern wie Mali, Uganda, Senegal und Äthiopien versorgt. Laut UN befinden sich die Millennium Villages in Gebieten, in denen chronischer Hunger herrscht und der Zugang zu medizinischer Versorgung sowie die Infrastruktur unzureichend sind. Das Programm soll jeden dieser Bereiche ansprechen, anstatt sich auf ein Gebiet zu konzentrieren.
So sollen durch den Mobilfunk beispielsweise Notrufnummern eingerichtet werden, wodurch die Gesundheitsversorgung verbessert werden könnte. Außerdem sei die Technologie im Bereich Bildung von entscheidender Bedeutung. Die lokale Wirtschaft soll ebenfalls profitieren. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Afrikaner unternehmerisch tätig werden, sobald eine Technologie verfügbar ist", so Ken Banks von Kiwanj.net, einer Organisation, die die innovative Nutzung von Mobiltelefonen in Entwicklungsländern fördert. Finanziert wurden der Aufbau der Infrastruktur und die auf Solarenergie basierenden Ladegerät von dem Unternehmen Ericsson. In den meisten Ländern wurden 2G-Netzwerke errichtet, während nur in einzelnen Gebieten Vorraussetzungen für mobiles Breitbandinternet geschaffen wurden. "Telefonieren ist weiterhin die Killerapplikation in Entwicklungsländern", so Carl-Henric Svanberg, CEO bei Ericsson. "Datendienste werden noch lange brauchen um aufzuholen." (pte)