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Unisys leidet unter Nachfragerückgang und Pensionverpflichtungen

16.07.2004

Der US-amerikanische IT-Dienstleister und Serveranbieter Unisys hat im zweiten Quartal 2004 einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Wie das Unternehmen aus Blue Bell, Philadelphia, bekannt gab, schrumpfte der Nettoprofit gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 63 Prozent auf 19,4 Millionen Dollar oder sechs Cent je Aktie. Das aktuelle Ergebnis wurde von Einzahlungen in die Pensionskasse in Höhe von 24,8 Millionen Dollar belastet, während im Vergleichsquartal 2003 noch ein Pensionsgewinn von 7,9 Millionen Dollar verbucht worden war. Diese Effekte herausgerechnet, sank das (Pro-forma-) Plus von 14 auf elf Cent je Anteil.

Die Einnahmen gingen im Jahresvergleich um drei Prozent von 1,43 Milliarden auf 1,39 Milliarden Dollar zurück. Ohne die positiven Währungseffekte durch den schwachen Dollar, die den Umsatz um vier Prozent anhoben, hätte Unisys sogar noch schlechter abgeschnitten. "Dies war ein enttäuschendes Quartal für Unisys", erklärte CEO und Chairman Lawrence Weinbach in einer Stellungnahme. Dem Unternehmen sei es immerhin über mehrere Jahre hinweg geglückt, die eigenen Gewinnprognosen einzuhalten oder sogar zu übertreffen. Unisys hatte bereits Ende vergangener Woche eine Gewinn- und Umsatzwarnung ausgegeben (Computerwoche.de berichtete).

Als Grund für die mäßigen Ergebnisse nannte Weinbach schwächere Geschäfte zum Quartalsende, insbesondere bei Infrastruktur-Service-Projekten und Enterprise-Servern in den USA und Lateinamerika. Eigenen Angaben zufolge verbuchte das Unternehmen im Serverbereich einen Umsatzrückgang im niedrigen zweistelligen Bereich. Die Einnahmen der Servicesparte stagnierten im Jahresvergleich. Immerhin habe die Company ihren Umsatz in den strategisch wichtigen Segmenten Business Process Outsourcing (BPO), IT-Beratung und Systemintegration weiter gesteigert, so der Unisys-Chef. Das Volumen der Serviceaufträge sei im Jahresvergleich zweistellig gewachsen.

Das Unternehmen erwartet, dass das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte wieder bessere Geschäfte. Wegen der schwachen Ergebnisse im zweiten Quartal schraubte Unisys nun jedoch seine Prognose für das Gesamtjahr 2004 etwas zurück. So soll das Pro-forma-Plus je Aktie anstatt 73 Cent nur noch 68 bis 72 Cent betragen. Gleichzeitig erwartet Unisys einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Im vergangenen Jahr hatte der IT-Dienstleister einen bereinigten Gewinn von 78 Cent je Anteil bei 5,91 Milliarden Dollar Umsatz erzielt. Im laufenden dritten Quartal rechnet Unisys mit einem Rückgang des Pro-forma-Profits von 17 auf acht bis zwölf Cent je Aktie, die Einnahmen sollen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (1,45 Milliarden Dollar) liegen. (mb)