Joint-Venture trug nicht die erwarteten Früchte:

Ungermann-Bass und GE lösen INI au

23.10.1987

SANTA CLARA (CWN) - Ungermann-Bass und General Electric haben ihre Beteiligung an der, auf wackeligen Beinen stehenden, Industrial Networking Inc. (INI) aufgelöst. Sie kündigten gleichzeitig an, daß GE seinen 36prozentigen Anteil an INI gegen einen 3,2prozentigen Anteil an Ungermann-Bass eintauschen wolle.

Die beiden Anbieter von Netzwerk-Lösungen planen für die Zukunft eine verstärkte Zusammenarbeit, um auf dem Markt besser agieren zu können. GE behält es sich dabei auch vor, mit weiteren 3,6 Prozent bei Ungermann-Bass während der nächsten fünf Jahre einzusteigen.

Das Joint-Venture INI, welches 1984 zur Entwicklung von MAP-Komponenten gegründet worden war, geht in die Hände von Ungermann-Bass über. Die Konsolidierung begann bereits im August. Im Rahmen der Reorganisation wurde auch der INI-Präsident Joseph Schoendorf, der vorübergehend einen Posten für strategische Planung bekleidete, wiederberufen.

Nach Angaben von Ungermann-Bass, ist das Joint-Venture INI langsamer "in Gang gekommen" als erwartet. Dafür sei jedoch Industrial Networking selbst nicht verantwortlich zu machen. Den Ausschlag hätten vielmehr Vorgänge gegeben, die sich der Kontrolle des Unternehmens entzogen hätten. Laut Richard Kimball, einem Analysten der Montgomery Securities in San Francisco, hat General Motors (GM) als größter Kunde bisher kein einziges Produkt von INI abgenommen.

Ein Hemmschuh für den MAP-Markt im allgemeinen besteht darin, daß die Anwender mit dem Kauf der MAP-Version 2.1 zögern, weil 1988 die Version 3.0 erhältlich sein wird. Die Ankündigung von MAP 3.0 zwei Jahre vor ihrer Verfügbarkeit brachte die gesamte MAP-Industrie in die Bredouille. Den Angaben des Marktforschers Mark Stahlman von Sanford C. Bernstein & Co. zufolge ist darum die kürzlich von der MAP/TOP-Usergruppe gefällte Entscheidung, die Version 3.0 für den Zeitraum von sechs Jahren einzufrieren, sehr begrüßenswert.

In diesem Jahr wird ein Wachstum des MAP-Business zwischen 50 und 70 Millionen Dollar erwartet. Stahlman beziffert das tatsächliche Umsatzvolumen jedoch nur auf 20 bis 30 Millionen Dollar.