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UMTS-Auktion: Mobilcom legt höchstes Angebot vor

31.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bei der heute gestarteten Auktion um die deutschen UMTS-Lizenzen hat Mobilcom in der ersten Runde das höchste Gebot abgegeben. Der Carrier bot für zwei Frequenzblöcke je 501 Millionen Mark.

Die für 10.30 Uhr heute morgen angesetzte Auktion um die Vergabe der vier bis sechs deutschen UMTS-Lizenzen hatte erst um kurz nach 12.00 Uhr mittags begonnen. Nach der offiziellen Ansprache von Klaus-Dieter Scheurle, Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, zogen sich die sieben TK-Konsortien in ihre Bieterräume in der Mainzer Niederlassung der Regulierungsbehörde zurück. Erst nachdem gewährleistet war, dass die Telefonleitungen zu den Firmenzentralen der Bieter abhörsicher waren, gaben die Carrier dem Auktionator grünes Licht für den Beginn der Versteigerung. Um 12.11 Uhr startete damit die erste Bieterrunde. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehören nach Ansicht von Experten die Telekom-Tochter T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk, E-Plus/Hutchison, Viag Interkom sowie Mobilcom/France Télécom. Wenig Chancen werden dabei Detitel und Telefónica/Sonera eingeräumt. Der Auktionsverlauf kann auf der Website der Regulierungsbehörde mitverfolgt werden.

Als die britische Regierung vor einigen Monaten mit der Versteigerung ihrer Lizenzen sagenhafte 75 Milliarden Mark einnahm, war man in Deutschland von möglichen Beträgen von bis zu 120 Milliarden Mark ausgegangen. Nachdem viele Bieter ob der hohen Summen bereits im Vorfeld aus dem Rennen ausgeschieden sind, gehen Experten nunmehr von deutlich geringeren Erlösen aus. Kritiker der Auktion warnen davor, dass sich die deutschen Netzbetreiber auf eine lange Durststrecke einstellen müssten. Die Unternehmensberatung Mummert + Partner beispielsweise rechnet mit Beträgen von bis zu 20 Milliarden Mark pro Lizenz plus fünf bis zehn Milliarden Mark für den Netzaufbau. Damit seien schwarze Zahlen frühestens in zehn Jahren denkbar. Der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft eco (Electronic Commerce Forum) rät allen Mitbietern, nicht mehr als 20 Milliarden Mark für die neuen Mobilfunklizenzen auszugeben.