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Dienstagsgerücht

Twitter erwägt Übernahme von Soundcloud

20.05.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Twitter würde einem Medienbericht zufolge gern das Berliner Startup Soundcloud kaufen.

Bei Soundcloud kann man im Freemium-Modell Audiodateien hochladen und mit anderen teilen, die Firma bezeichnet sich gern selbst als ein "Youtube für Audio". Stand Oktober 2013 meldete Soundcloud 250 Millionen Nutzer. Eine Finanzierungsrunde über 60 Millionen Dollar früher in diesem Jahr bewertete Soundcloud mit 700 Millionen Dollar. Sollte es zu einer Übernahme kommen (was einem Bericht von "re/code" zufolge noch keineswegs sicher und laut "Spiegel Online" sogar schon wieder vom Tisch ist), dann wäre das Twitters bislang teuerste. Kurz vor seinem Börsengang im vergangenen Herbst hatte der Kurznachrichtendienst die Mobil-Werbefirma MoPub für gut 300 Millionen Dollar erworben.

Mit einem Zukauf von Soundcloud, das von den beiden Schweden Alex Ljung und Eric Wahlforss gegründet wurde, könnte Twitter seiner Reichweite endlich mal über seinen Kerndienst hinweg erweitern (auch wenn es zwischen den Nutzerschaften beider Services vermutlich eine gehörige Überlappung gibt). Im Musikbereich hatte sich Twitter mit einer separaten App schon einmal selbst versucht; Twitter Music wurde aber im März wegen Erfolglosigkeit eingestellt. Soundcloud hätte übrigens eigentlich einer der in Twitter Music integrierten Inhalteanbieter sein sollen; dies scheiterte aber am Veto von Plattenfirmen, die sich über bei Soundcloud unrechtmäßig eingestellte Musikraubkopien beschwerten.

Union Square Ventures, einer der frühesten Investoren von Twitter, ist auch bei Soundcloud engagiert. Mit Peter Chernin sitzt ein weiterer Soundcloud-Investor im Verwaltungsrat von Twitter.