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Trittin: Vorsorge-Paket gegen Handy-Strahlung

02.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bundesumweltminister Jürgen Trittin will mögliche Gesundheitsgefahren durch Mobilfunkstrahlen minimieren. Der "Welt am Sonntag" sagte der Grünen-Politiker, die geltenden Grenzwerte würden den Schutz der Bevölkerung vor nachgewiesenen Gesundheitsgefahren zwar gewährleisten, doch werde überprüft, "ob wir zusätzliche Vorsorgewerte nach dem Schweizer Modell ergänzend einführen".

Das Bundesumweltministerium schnüre deshalb ein Vorsorgepaket. Städte und Gemeinden sollen danach in Zukunft frühzeitig über Plane der Betreiber zum Netzaufbau informiert werden, indem die Unternehmen alle möglichen Standortalternativen für das Aufstellen von Funkantennen offen legen. Kommunen sollen bei kleinen Sendeanlagen, die bislang noch nicht in der Emissionsschutzverordnung erfasst sind, das Recht erhalten, Alternativstandorte vorzuschlagen. "Werden Städte und Gemeinden frühzeitig an der Entscheidung beteiligt, wächst auch die Akzeptanz in der Bevölkerung", so Trittin.

Bei Handys soll eine bessere Kennzeichnung der Strahlendosis eingeführt werden. Zwar würden die Hersteller die Strahlungsintensität ihrer Geräte ab Herbst in der Gebrauchsanweisung als "SAR-Wert" ausweisen und im Internet zugänglich machen, dies sei jedoch noch verbraucherfreundlicher zu gestalten. "Es könnte eine Regelung getroffen werden, nach der die Bezeichnung ´strahlungsarm´ als eine Art Umwelt-Label nur dann erlaubt sein soll, wenn ein Viertel der empfohlenen Strahlungswerte eingehalten wird."