Toshiba wird Spielcomputer ohne 3DO bauen

08.09.1995

MUENCHEN (CW) - Dem amerikanischen "Gameboy"-Hersteller 3DO laufen die Abnehmer davon - dieser Tage hat Toshiba Plaene auf Eis gelegt, die Chips aus den USA fuer einen Videospielapparat zu nutzen. Nur noch der japanische Konzern Matsushita und das koreanische Unternehmen Goldstar bleiben der 3DO-Technik treu. Die Kalifornier gerieten damit noch weiter ins Hintertreffen gegenueber den beiden japanischen Konkurrenten Nintendo und Sega.

3DO habe nie so hervorragende Bausteine liefern koennen, um Sega oder Nintendo ausstechen zu koennen, schrieb die "Financial Times". Die Amerikaner haetten es nicht geschafft, ihren Absatz so weit zu erhoehen, dass 3DO-Geraete zum Quasi-Standard geworden waeren. Das Geschaeftsjahr 1995 beendete 3DO am 31. Maerz mit einem Umsatz von 30,4 Millionen Dollar - dreimal mehr als im Vorjahr. Doch der Verlust betrug 46,3 Millionen Dollar, nur etwas weniger als in den vorangegangenen zwoelf Monaten, die 3DO mit einem Minus von 51,4 Millionen Dollar abgeschlossen hatte.