Verbraucherschützer warnen

TK-Anbieter arbeiten mit fragwürdigen Mitteln

07.01.2009
Die TK-Unternehmen versuchen die Preissenkungen im Mobilfunkmarkt mit fragwürdigen Mitteln wieder auszugleichen, warnen Verbraucherschützer. Dazu gehören automatisch versandte SMS, kostenpflichtige Mailboxen und teure Hotlines.

Die Gesprächspreise sinken, die Umsätze schwinden. In vielen Fällen holen sich die TK-Anbieter die sinkenden Gebühren durch fragwürdige Methoden an anderer Stelle wieder herein, warnen die Verbraucherschützer. "Der Kampf auf dem Telefonmarkt ist hart. Viele Anbieter buhlen um die Gunst der Kunden und unterbieten sich deshalb mit scheinbar günstigen Tarifen", sagte die Telekommunikationsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Carola Elbrecht, der "Berliner Zeitung". "Doch um die damit verbundenen Einnahmeausfälle zu kompensieren, versuchen sie sich am Kunden schadlos zu halten und nutzen dabei den ein oder anderen Trick."

So seien Sondernummern, die mit 0137, 0180 oder 0900 beginnen, nicht in den Flatrates inbegriffen. Als weitere Beispiele für unlautere Tricks nennt Elbrecht kostenpflichtige Mailbox-Abfragen und automatisch versandte SMS, die ungewollt über eingegangene Anrufe informieren. Ein besonderes Ärgernis sind für sie die kostenpflichtigen Hotlines: "Es ist ein Unding, dass Kunden nur dafür zur Kasse gebeten werden, wenn sie ihrem Vertragspartner mitteilen wollen, dass dieser seine Leistung nicht erbringt. Juristisch ist das äußerst fragwürdig."

Auch die Internet-Funktion, die auf manchen Handys schon mit einem Tastendruck aufgerufen werden kann, sieht die Verbraucherschützerin kritisch. Viele Anbieter konfigurieren die Handys vor dem Verkauf um. Gerne werden dabei prominente Tasten wie der Zurück- oder der Beenden-Knopf umprogrammiert. So reicht häufig schon ein versehentlicher Druck auf die falsche Taste und die Internet-Verbindung wird aufgebaut. Ohne gebuchten Datentarif können dann schnell erhebliche Summen zusammenkommen. "Hier liegt der Verdacht nahe, dass die TK-Anbieter und Handy-Hersteller dies bewusst so eingerichtet haben, damit der Kunde möglichst leicht in die Kostenfalle tritt", so Elbrecht.

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