Für $6,5 Mrd.

TI will ewigen Rivalen Natsemi übernehmen

05.04.2011
Der US-Chiphersteller Texas Instruments wird noch mächtiger: Für 6,5 Milliarden Dollar will der Konzern den Rivalen National Semiconductor schlucken.

Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten der Übernahme bereits zugestimmt, teilte Texas Instruments am späten Montag mit. Jetzt fehlt noch das Okay der Wettbewerbshüter und der Aktionäre.

Die berühmte Sonnenuhr auf dem texanischen Campus von TI
Die berühmte Sonnenuhr auf dem texanischen Campus von TI
Foto: TI/Texas Instruments

Die Kartellbehörden dürften sich das umgerechnet 4,6 Milliarden Euro schwere Geschäft ganz genau ansehen, denn es verschmelzen hier zwei Elektronikriesen: Texas Instruments ist führend bei analogen und integrierten Prozessoren für einfache Rechenaufgaben. Die Chips kommen von der Waschmaschine über Handys, Computer und Fernseher bis hin zu Industrieanlagen zum Einsatz. Mit den "OMAP"-Prozessoren auf ARM-Basis baut TI aber auch populäre Herzstücke für Smartphones.

"Bei dieser Übernahme geht es um Stärke und Wachstum", sagte TI-Chef Rich Templeton. Kein anderer Wettbewerber habe ein derart breites Angebot an analogen Halbleitern. Texas Instruments beherrscht nach eigenen Angaben 14 Prozent des Markts, National Semiconductor kommt demnach auf drei Prozent. "Unsere zwei Unternehmen ergänzen sich sehr gut", erklärte National-Semiconductor-Chef Don Macleod.

Binnen sechs bis neun Monaten wollen die zwei Firmenchefs die Übernahme unter Dach und Fach bringen. Die Aktionäre von National Semiconductor dürften sehr angetan sein von dem Angebot: Texas Instruments bietet mit 25 Dollar je Aktie ein ordentliches Aufgeld - am Montag hatte das Papier von National bei gut 14 Dollar geschlossen.

Beide Unternehmen sind auch in Deutschland präsent. Texas Instruments hat in Freising eine Produktionsstätte, die gerade ihre Kapazität hochfahren musste, um Ausfälle nach der Dreifachkatastrophe in Japan abzufedern. Natsemis Vertrieb und Marketing für Europa sitzt zusammen mit anderen administrativen Bereichen in Fürstenfeldbruck. (dpa/tc)