Bifoa stellt Arbeitskreis bisherige Temex-Ergebnisse vor:

Textverarbeitungs-Pilot nach Punktekatalog

07.12.1979

KÖLN (CW)- Mit dem Kauf einer Textverarbeitungsanlage ist eine höhere Automatisierung der Schreibarbeit noch nicht verwirklicht. "Daß die Geräte etwas I können, sagt noch nicht, wie sie es können", erklärte Heico Lippold bei dem begleitenden Arbeitskreis w dem Temex-Projekt des Betriebswirtschaftlichen Instituts für Organisation und Automation (Bifoa) in Köln.

Neben einsatzabhängigen Kriterien für die Auswahl einer TV-Anlage wurden als Ergebnisse des Projektes "Computer-gestützte Text- und Dokumentenverarbeitung bei exportintensiven mittelständischen Betrieben der industriellen Einzelfertigung" (Temex) das organisatorische Umfeld in Kosten und Aufwendungen umrissen.

Bei einer Einführungszeit von etwa zwei Mann-Jahren ist nach den bisherigen Projektergebnissen mit Einführungskosten von rund 111400 Mark für ein Einplatzsystem und etwa 179 600 Mark für ein Dreiplatzsystem zu rechnen. Hierin sind die reinen Hardware-Kosten nicht berücksichtigt. Die endgültige Wahl eines Systems kann nur nach einer Analyse der zu bewältigenden Aufgaben getroffen werden, nachdem das Problem definiert, der Automatisierungsgrad des Unternehmens herausgearbeitet, die Korrespondenz-Arten analysiert und der Haupteinsatzbereich für die Textverarbeitung festgelegt wurde. Je nachdem werden bestimmte Funktionen zu unabdingbaren Forderungen, andere zu wünschenswerten Zusätzen. Aufgrund einer Marktanalyse von etwa 20 Bildschirmgeräten entwickelten die Projektmitglieder insgesamt 180 Kriterien für die Hardware, die Betriebssoftware sowie für den Software-Aspekt von Textbearbeitung, Bausteinverarbeitung und textorientierter Informationsverarbeitung.

Die Anlagenauswahl für die beiden Pilotbetriebe, Malmedie in Düsseldorf sowie Meyer, Roth und Pastor in Köln, erfolgte nach der erarbeiteten Systematik. Als unabdingbare Forderung im Hardware-Bereich stellte Lippold ein Mehrplatzsystem mit Bildschirm, Magnetplatte, DlN-Anordnung der Schriftzeichen sowie Typenrad-Drucker als beste Alternative beim gegenwärtigen Stand der Technik heraus, was unter den Teilnehmern - in der Arbeitsgruppe "Anforderungsprofil" vor allem Hersteller - zu engagierten Auseinandersetzungen führte.

Nicht immer erfüllt seien unabdingbare Software-Forderungen wie Alternativensperre bei den Textbausteinen, automatische Fußnoten-Verwaltung und Veränderung von Seitenzahlen. Einen hohen Stellenwert nimmt die Benutzerfreundlichkeit ein. Nach der Definition des Bifoa setzt sie sich zusammen aus Einfachheit der Benutzung, einer systemgerechten Benutzer-Schulung sowie einer geringen physischen Belastung für den Mann oder die Frau an der Maschine. Besonders in der Benutzer-Schulung ist nach den Untersuchungen des Institutes ein Problem zu sehen, dessen befriedigende Lösung noch aussteht.

Der nächste Temex-Arbeitskreis ist für März 1980 angesetzt.

Informationen: Projektgruppe Temex, Gottfried Keller-Str. l, 5000 Köln 41, Tel.: 02 21/40 78 83.