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Telekom will T-Systems nicht verkaufen

22.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das neue Management der Deutschen Telekom hat sich gegen einen Verkauf seiner IT-Servicetochter T-Systems entschieden. Interims-CEO Helmut Sihler habe sich auf einer Vorstandsitzung am vergangenen Donnerstag gegen eine Veräußerung ausgesprochen, berichtete die "Financial Times" am vergangenen Freitag unter Berufung auf Insider. Es hat damit den Anschein, als wolle Sihler an der von seinem Amtsvorgänger Ron Sommer festgelegten Vier-Säulen-Strategie (Festnetz, Mobilfunk, Internet, IT-Services) festhalten.

Im Vorfeld von Sommers Rücktritt waren Gerüchte aufgetaucht, der Bonner Konzern erwäge eine Verkauf von T-Systems zwecks Abbau seiner Schuldenlast von gegenwärtig mehr als 67 Milliarden Euro (Computerwoche online berichtete). T-Systems, das unter anderem auch das globale Netz der Telekom betreibt, entstand zu großen Teilen durch den Zukauf des Debis Systemhauses.

Dem Bericht des Wirtschaftsblattes zufolge will Sihler bei T-Systems bis Ende des dritten Quartals 2003 mehr als 500 Millionen Euro Kosten einsparen. Erreicht werden solle dies durch "Prozessoptimierung" im Server-Geschäft und Abbau von Arbeitsplätzen. Im umkämpften US-Geschäft werde T-Systems statt hoher Eigeninvestitionen eher einen strategischen Partner suchen, hieß es weiter. (tc)