LTE-Roaming

Telekom, Vodafone und O2 starten Highspeed-Internet im Ausland

04.03.2014
Bislang ist spätestens an der Landesgrenze mit dem mobilen Highspeed-Internet Schluss, wenn Kunden von Telekom, Vodafone, Base oder O2 mit der LTE-SIM-Karte ihres deutschen Anbieters ins Ausland reisen. Doch noch in diesem Jahr wollen erste Mobilfunkbetreiber mit LTE-Roaming starten.
Daten-Roaming wird zwar vorerst nicht günstiger - aber dafür immerhin schneller.
Daten-Roaming wird zwar vorerst nicht günstiger - aber dafür immerhin schneller.
Foto: beugdesign - Fotolia.com

Die Telekom und die Telefónica Deutschland (O2) haben auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona den Start von LTE-Roaming in diesem Jahr angekündigt. Die Telekom will laut einem Bericht des Wall Street Journal ab dem zweiten Quartal loslegen und ihren Kunden LTE-Roaming in einzelnen Ländern wie Frankreich, Niederlande und Spanien sowie später auch in Griechenland und Tschechien ermöglichen. In Polen wird die Telekom frühestens Mitte dieses Jahres ein ausreichend großes LTE-Netz aufgebaut haben, in Albanien erst im kommenden Jahr, hieß es in Barcelona.

Erster deutscher Mobilfunkbetreiber, der seinen Kunden in ausgewählten Ländern LTE-Roaming anbietet, wird aber womöglich O2 sein. Der Anbieter mit Sitz in München demonstrierte bereits auf dem MWC, dass der Netzwechsel für das Highspeed-Internet funktioniert.

Auch Vodafone will im Frühsommer mit LTE-Roaming starten. Die Düsseldorferkündigten an, das weltweit größte LTE-Roaming-Netz aufbauen zu wollen. Während Vodafone für Kunden in Griechenland, Italien, Portugal, Rumänien und Spanien schon LTE-Roaming anbietet, soll dies in den kommenden Monaten auch für deutsche Kunden in ausgewählten Ländern möglich sein. Bis zum Sommer sollen auch die Vodafone-Netze in Australien, Großbritannien, Neuseeland, Niederlande und Südafrika zum LTE-Roaming-Verbund dazugehören. Außerdem will Vodafone seinen Kunden LTE-Roaming in Netzen anderer Mobilfunkbetreiber in Belgien, Frankreich und Schweiz sowie Japan, Singapur und Südkorea ermöglichen.

E-Plus bietet den eigenen Kunden erst ab Beginn dieses Monats mobiles Internet via LTE an. Anders als Telekom, Vodafone und O2 hat das Unternehmen den Datenturbo für alle Kunden im Netz ohne Aufpreis gezündet. Für den monatlichen Highspeed-Traffic im Datentarif gibt es zudem auch im LTE-Netz keine künstliche Geschwindigkeitsbegrenzung. Wann E-Plus internationales LTE-Roaming anbieten möchte, hat das Unternehmen bislang nicht erklärt.

Problem beim LTE-Netzwechsel sind unter anderem die unterschiedlichen Frequenzbereiche, die in den verschiedenen Ländern und Regionen für das mobile Highspeed-Internet eingesetzt werden. In Nordamerika setzen einige Carrier beispielsweise auf das 700-MHz-Band, in Asien den Bereich um 1,8 GHz, während in Europa LTE teilweise in den Bereichen um 2,6 GHz genutzt wird. Das kann dazu führen, dass ein im Heimatland eines Nutzers problemlos funktionierendes LTE-Smartphone in anderen Ländern nicht für das schnelle Internet eingesetzt werden kann. In Deutschland wird LTE bislang über die Frequenzbereiche um 800 MHz, 1,8 GHz und 2,6 GHz angeboten, wobei nicht alle vier Mobilfunkbetreiber alle LTE-Frequenzbereiche gemeinsam nutzen. Experten fordern daher eine weltweite Harmonisierung der LTE-Frequenzen.

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