Smart Metering

Telekom und Eon kooperieren bei intelligenten Stromzählern

30.05.2011
Der Energieriese Eon und die Deutsche Telekom arbeiten künftig im Zukunftsgeschäft mit intelligenten Stromnetzen zusammen.

Die Telekom werde intelligente Stromzähler von Eon, sogenannte Smart Meter, mit dazugehörenden Ökostrom-Tarifen in einigen Filialen vertreiben, sagte ein Telekom-Sprecher am Montag und bestätigte einen Bericht des "Handelsblatts". Das Gerät misst den aktuellen Stromverbrauch des Kunden und überträgt die Daten auf dessen Computer oder sein Smartphone, so dass er Stromfresser identifizieren kann.

Es handele sich zunächst um einen sechsmonatigen Test, sagte der Sprecher. Die Geräte würden in 50 Telekom-Shops in Niedersachsen und Bayern vertrieben. Die Telekom werde auch die Messtechnik installieren und die Daten erfassen. Es gebe einen Tages- und einen günstigeren Nachttarif. Dies solle ein Anreiz für die Kunden sein, Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen zu verbrauchsärmeren Zeiten anzustellen, um damit einen Beitrag zu einer effektiveren Auslastung der Stromnetze zu leisten.

Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids, gelten als Zukunftsmarkt. Mit einer Verbindung von Strom- und Datenfluss wollen die Versorger Verbrauchsdaten zeitnah sammeln und Stromangebot und -nachfrage besser in Einklang bringen. So soll das Netz gleichmäßiger ausgelastet werden. Langfristig ist es das Ziel, dass Haushaltsgeräte genau dann laufen, wenn die Nachfrage nach Strom niedrig und das Angebot etwa bei viel Wind oder Sonnenschein hoch ist. An intelligenten Zählern arbeiten alle großen Versorger und viele Stadtwerke. RWE etwa bietet sein viel beworbenes Smart Home bereits bundesweit an.

Die Telekom will als Dienstleister mitverdienen. Für den Konzern ist der Einstieg in den Strommarkt ein Geschäftsfeld, in dem sie wachsen und so die sinkenden Umsätze in ihrem Kerngeschäft wettmachen will. Weitere neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder sieht die Telekom unter anderem bei der Ausstattung von Autos mit Kommunikationstechnik und der Vernetzung des Gesundheitswesens. Insgesamt soll die Sparte "Intelligente Netzlösungen" dem Konzern bis 2015 mindestens eine Milliarde Euro Umsatz bringen. (dpa/tc)