Smart City Pilotprojekt

Telekom testet sensorgestütztes Parkleitsystem in Pisa

24.06.2014
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Geht es nach der Telekom, soll die lange Suche nach freien Parkplätzen in Pisa bald der Vergangenheit angehören: In der italienischen Stadt startet ein Smart City Pilotprojekt, das den Testbetrieb eines sensorgestützten Parkleitsystems sowie die Auswertung historischer Verkehrsdaten durch einen Big Data Service umfasst.

Ziel der Maßnahme ist es, das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt zu reduzieren - Autofahrer auf Parkplatzsuche verursachen nach Angaben der Telekom rund 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs. Besonders Pisas historische Altstadt leidet unter dem hohen Verkehrsaufkommen und der damit verbundenen CO2-Belastung.

In Kooperation mit der Telekom und deren Partner Kiunsys hat die Stadt jetzt Parkplätze auf der Piazza Carrara am Ufer des Arno mit Sensoren ausgestattet. Sie registrieren, welche Parkbuchten frei oder belegt sind. Drei Datensammler bündeln die Informationen und leiten sie via Mobilfunk an die städtische Server-Infrastruktur und Anzeigetafeln weiter. Das System ist außerdem in Pisas schon vorhandene Tap&Park App integriert. Sie lotst die Autofahrer direkt zu einem freien Parkplatz, der über die App auch sofort bezahlt werden kann.

Damit sei das Pilotprojekt ein wichtiger Schritt, um Pisas Verkehrssituation langfristig zu verbessern, betont Pisas Bürgermeister Marco Filippeschi: "Je schneller Fahrer freie Parkplätze finden, desto geringer ist das Verkehrsaufkommen."

Pisaist nicht nureines der Haupttouristenziele von Italien, sondern auch eine wichtige Universitäts- und öffentliche Dienstleistungsstadt, in der sich drei Universitäten, ein auf europäischer Ebene bedeutendes Krankenhaus und der wichtigste Flughafen in der Toskana befinden. Rund 90.000 Fahrzeuge befahren pro Tag Pisas Straßen.

Einige Module des Telekom-Partners Kiunsys sind in Pisa bereits seit mehreren Jahren im Einsatz. Dazu gehören die App Tap&Park für das mobile Bezahlen von Parkgebühren, 30.000 RFID-Parkausweise - die sogenannten Pisa-Pässe - sowie die Verwaltungssoftware INeS Cloud. "Die modular aufgebaute Lösung ist in der Lage, sämtliche Prozesse rund um die Parkraumbewirtschaftung und den Stadtverkehr digital abzubilden", erklärtTiziano Di Sciullo, Vertriebsmanager bei Kiunsys.

So konnte Pisa in den vergangenen Jahren bereits Daten rund um das Verkehrsaufkommen sammeln, die jetzt im Rahmen des Pilotprojekts analysiert werden. Die Partner erhoffen sich daraus tiefere Einblicke über die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur, die auch der künftigen Verkehrsplanung zu Gute kommen sollen.