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Telekom plant radikalen Konzernumbau

18.08.2000
2000 Stellen werden gestrichen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom plant eine organisatorische Umstrukturierung des Konzerns. Vorgesehen ist eine schlankere Organisation und die Konzentration auf den bislang vernachlässigten Mittelstand, der einen lukrativen Markt für den Bonner Carrier darstellt. Mit der für Anfang 2001 geplanten Einführung des neuen Organisationsmodells will die Telekom nach Vorstellungen ihres Vorstandschefs Ron Sommer die überkommene Behördenstruktur endgültig auflösen. So sollen die 39 bundesweiten Niederlassungen künftig streng kunden- und profitorientiert arbeiten.

Im Zuge der Restrukturierung macht die Telekom auch vor Führungspositionen nicht halt. So soll die Hierarchieebene der sechs Direktionen, die derzeit ausschließlich Kontroll- und Prüfungsaufgaben wahrnehmen, in selbstständig operierende Vertriebssegmente überführt werden. Diese Einheiten werden nach den Zielmärkten Business und Consumer ausgerichtet sein. Sie sollen künftig in Vertriebsregionen gegliedert sein und außerdem den T-Service sowie den stationären Handel umfassen. Auch auf andere Unternehmensebenen wird der Umbau Auswirkungen haben, was die Telekom in folgender Formulierung verbrämt: "Durch die Optimierung der Organisation kann mit einem Rationalisierungseffekt von zirka 2000 Arbeitsplätzen gerechnet werden." Die betroffenen Beschäftigten sind jedoch bis 2004 durch Arbeitsverträge geschützt, weshalb sie in anderen Stellen des Unternehmens untergebracht werden. Zudem könnten rund 200 bis 300

Führungskräfte ihren bisherigen Job verlieren. Sie sollen in der neuen Struktur weiterhin eine leitende Position beibehalten, aber spezialisierter und kundenorientierter arbeiten als vorher.