Überschuss halbiert

Telefonica legt im operativen Geschäft zu

14.11.2008
Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat im dritten Quartal im operativen Geschäft mehr umgesetzt und verdient als im Vorjahr.

Zugleich bekräftigte das Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr. Der Umsatz sei um 5,7 Prozent auf knapp 15 Milliarden Euro gestiegen, teilte Telefonica am Freitag in Madrid mit. Der operative Gewinn (OIBDA) sei zwar um 15,4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gefallen - bereinigt um die Erlöse aus einem Spartenverkauf im Vorjahresquartal sei er allerdings um rund fünf Prozent gestiegen. Die Aktie legte mit dem Markt 3,39 Prozent auf 15,23 Euro zu.

Der Überschuss halbierte sich auf zwei Milliarden Euro. Hier belastete neben dem fehlenden Sondereffekt aus dem Vorjahr eine deutlich höhere Steuerlast. Das Unternehmen, das in Deutschland mit O2 vertreten ist, bekräftigte die Absicht einer stark steigenden Dividende in den kommenden Jahren. Der Rückkauf eigener Aktien soll fortgesetzt werden. Die finanzielle Ausstattung sei gut genug, um die aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten zu überstehen, hieß es. Telefonica bestätigte seine Prognose für das laufende Jahr. Danach soll ein Umsatzplus von sechs bis acht Prozent und ein Anstieg des operativen Gewinns von 7,5 bis elf Prozent erwirtschaftet werden.

Lateinamerika als Wachstumstreiber

Größter Wachstumstreiber bleibt das Geschäft in Lateinamerika, wo Telefonica bei Umsatz und Gewinn kräftig zulegen konnte. Die Spanier hatten bereits im September ihr eigentlich erst für 2009 angepeiltes Ziel von 150 Millionen Kunden in Lateinamerika erreicht. Auch auf dem wichtigen spanischen Markt verteidigte Telefonica seine Position. Die Entwicklung im Festnetzgeschäft stabilisierte sich weiter. Allerdings verlor Telefonica wie andere ehemalige Monopolisten erneut Kunden.

In Deutschland blieben die Umsätze bei der Tochter O2 mit 915 Millionen Euro stabil. Insgesamt gewann Telefonica mit ihrer deutschen Tochter 402.405 Mobilfunkkunden hinzu. Zu dem Kundenwachstum trug vor allem die Discount-Marke Fonic bei, über die allein 162.000 Kunden gewonnen werden konnten. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde (ARPU) sank im Mobilfunk allerdings um 16,8 Prozent. Die Zahl der DSL-Kunden stieg dank entbündelter DSL-Anschlüsse um 33.000 auf insgesamt 200.000 Kunden. Wie bei anderen Mobilfunkanbietern boomt auch bei O2 die Nutzung des mobilen Internets. Das Datenvolumen habe sich im vergangenen Jahr versechsfacht, hieß es. (dpa/tc)