Japaner kaufen sich in Deutschland ein

TDK darf Epcos übernehmen

16.09.2008
Von pte pte
Der japanische Elektronikkonzern TDK hat von Seiten der EU-Kommission grünes Licht zur Übernahme des deutschen Herstellers elektronischer Bauelemente Epcos erhalten.

Das TecDAX-Unternehmen soll als börsennotierter deutscher Betrieb bestehen bleiben. Die Annahmefrist für das Barangebot endet am 7. Oktober, vonseiten des Vorstands sowie des Aufsichtsrats ist jedoch bereits eine Empfehlung zur Annahme der Offerte an die Aktionäre ergangen. Für eine "umfassende und starke Partnerschaft auf dem Gebiet elektronischer Bauelemente" bietet TDK in Summe 1,2 Milliarden Euro oder 17,85 Euro je Aktie.

"Wir haben in Asien einen Partner gesucht und diesen in TDK gefunden", meint Peter Müller, Leiter der Investor Relations bei Epcos, auf Anfrage von pressetext. Besonders in Indien und China habe Epcos bereits eine starke Asien-Präsenz aufgebaut. Der größte Markt für Consumer Electronic, Japan, habe bisher jedoch noch gefehlt. Gleichzeitig weise die Aufstellung von TDK Schwächen in Europa beziehungsweise den Geschäftsfeldern Auto und Industrie auf. "Insofern stellt die künftige Partnerschaft beiderseits eine perfekte Ergänzung dar", erklärt Müller. Die Übernahme sei nur ein erster Schritt, um die verschiedenen Bereiche zusammenzuschließen. Beide Unternehmensmarken sollen jedoch auch in Zukunft erhalten bleiben.

TDK habe zugesagt, den gegenwärtigen Sitz von Epcos beizubehalten und ihn als eine der beiden operativen Zentralen des zusammengeführten Geschäfts zu etablieren. Neben Deutschland verfügt Epcos in Europa über Standorte in Österreich, Ungarn, Tschechien und Spanien. Teil der Vereinbarung sei, dass auch die Zweigstellen wie bisher fortgeführt werden. "Schließlich besteht auch kein Anlass, Strukturveränderungen durchzuführen. In der Vereinbarung geht es um künftige Wachstumsperspektiven beider Unternehmen", so Müller im pressetext-Gespräch. Für die weltweit rund 18.300 Mitarbeiter gebe es zwar keine Arbeitsplatz-Bestandsgarantien, die habe es jedoch auch vor dem TDK-Angebot nicht gegeben. "Es wird keine großen Restrukturierungsmaßnahmen geben. Die Auswirkungen der Zusammenarbeit mit TDK auf unsere Struktur und Mitarbeiter werden minimal sein", betont Müller abschließend. (pte)