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Tarifverhandlungen für Siemens RD stocken

16.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Verhandlungen zwischen der Firmenleitung von Siemens, dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall zur Schaffung eines einheitlichen Entgeltrahmens für die Mitarbeiter der Regionalorganisation Deutschland (RD) wurden einer Mitteilung zufolge heute in Frankfurt ergebnislos unterbrochen. Sie sollen im kommenden Januar fortgesetzt werden.

Thema der Verhandlungen ist die Ausweitung der bisher in den rechtlich selbstständigen Servicegesellschaften geltenden Beschäftigungsbedingungen auf alle 20.000 Mitarbeiter der Regionalorganisation. In dieser hatte Siemens im Oktober alle Vertriebs- und Serviceaktivitäten zusammengefasst, die bislang von den Bereichen des Konzerns eigenverantwortlich wahrgenommen wurden.

Für die 20.000 Mitarbeiter der RD gelten zurzeit unterschiedliche Beschäftigungsbedingungen. 12.000 von ihnen arbeiten seit 1998 in rechtlich selbstständigen und ausgegliederten Siemens-Servicegesellschaften, für die ein spezieller Ergänzungstarifvertrag abgeschlossen wurde. Sie bekommen statt Urlaubs- und Weihnachtsgeld eine erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung und haben eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 37 Stunden. Die anderen 8.000 Mitarbeiter unterliegen dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie mit fixem Urlaubs- und Weihnachtsgeld und einer wöchentlichen Arbeitszeit von 35 Stunden (und möchten sich verständlicherweise nur ungern verschlechtern).

"Die Erfahrungen mit dem Ergänzungstarifvertrag in den Siemens-Servicegesellschaften sind positiv", beteuert Siemens-Personalvorstand Jürgen Radomski. "Es hat sich gezeigt, dass ein solches Tarifmodell einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung leistet und damit auch zu einer Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze beiträgt." Sollte es nicht zu einer Lösung kommen, sei ein einheitliches Tarif- und Beschäftigungsmodell für die Mitarbeiter der RD und die damit mögliche Reintegration der Servicegesellschaften in die Siemens AG gefährdet, drohte der Personalchef. (tc)