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T-Mobile USA rechnet mit Abschwächung des Kundenbooms

10.01.2006
Die amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einer Abschwächung des Kundenzuwachses.

Die Kundenzahl werde 2006 nicht so stark ansteigen wie im vergangenen Jahr, sagte der Chef von T-Mobile USA, Robert Dotson, am Montag auf einer Investorenkonferenz in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona). Ende September lag die Kundenzahl von T-Mobile USA bei 20,3 Millionen.

Insgesamt werde aber weiterhin mit einem Zuwachs auf hohem Niveau gerechnet, sagte Dotson. Hintergrund der Abschwächung sei die zunehmende Sättigung des Mobilfunkmarktes in Nordamerika, die zum Jahreswechsel bei 70 Prozent gelegen habe. Pro Quartal gewann T-Mobile USA bislang rund eine Million neue Kunden und gehörte damit zu den am schnellsten wachsenden Mobilfunkanbietern der Vereinigten Staaten.

Die Telekom hatte im vergangenen Jahr eine Trennung von der US-Tochter ausgelotet, dies dann aber verworfen. Mit seinen hohen Wachstumsraten gehört T-Mobile USA (früher VoiceStream) zu den Ergebnistreibern des Mutterkonzerns. Der amerikanische Telekommunikationsmarkt befindet sich in der einer tiefen Umbruchphase. So folgte auf die Übernahme von AT&T Wireless durch Cingular Wireless der Zusammenschluss von Sprint und Nextel. Einige Analysten hatten daher auf einen Verkauf von T-Mobile USA gedrängt.

Die Konsolidierung in den Vereinigten Staaten habe nur einen geringen Einfluss auf das Geschäft von T-Mobile USA, sagte Dotson. Vorteilhaft sei, dass sich die Preise stabilisierten. Zudem seien die Unternehmen zurückhaltender bei den Prepaid-Angeboten geworden. Der Umsatz je Kunde werde daher im laufenden Jahr stabil bleiben oder sich sogar leicht verbessern, sagte der Manager.

Um das Geschäft weiter auszubauen, will die Telekom kräftig in ihre US-Tochter investieren. Im Vordergrund steht dabei vor allem der Netzausbau. Für dieses Jahr sollen mit rund 3000 neuen Funkstationen nur etwas weniger Sendeanlagen als im Vorjahr errichtet werden. Bereits 2005 sei die Netzabdeckung um 56 Prozent erweitert worden, sagte Dotson. Durch die höhere Abdeckung sei die Wechselrate gesunken und die Zufriedenheit der Kunden gestiegen.

Dotson will künftig mehr Festnetzkunden auf das Netz von T-Mobile locken. In der zweiten Hälfte 2006 werde mit "T-Mobile at Home" ein Ersatz für den Festnetzanschluss auf den Markt kommen, sagte er. Derzeit laufe eine Testphase mit ausgewählten Kunden. Die US-Tochter folgt damit der Konzernstrategie. Noch im laufenden Quartal will die Telekom einen mobilen Festnetzanschluss in Deutschland auf den Markt bringen. (dpa/tc)