T-Mobil hält jetzt 81 Prozent bei Maxmobil

T-Mobil hält jetzt 81 Prozent bei Maxmobil Deutsche Telekom festigt ihre Position im Nachbarland Österreich

05.03.1999
MÜNCHEN (CW/vwd) - Mit der Mehrheitsbeteiligung am österreichischen Mobilfunkanbieter Maxmobil untermauert die Deutsche Telekom ihre Position im rapide wachsenden Handy-Markt der Alpenrepublik - und hofft dabei auf eine Beteiligung am Festnetzgeschäft.

Mit dem Erwerb von weiteren 56 Prozent hält T-Mobil, eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom, nun eine klare Mehrheit von 81 Prozent an der Maxmobil Telekommunikations GmbH aus Wien. Der Kreis der Anteilseigner reduziert sich damit von ursprünglich acht auf drei Investoren, so daß nur noch der Krone Verlag mit neun Prozent und Siemens Österreich mit zehn Prozent an dem Netzbetreiber beteiligt sind. Die neue Mehrheitsbeteiligung bedarf noch der Genehmigung durch die zuständige Kartellbehörde und den österreichischen Regulierer, die Telekom Kontrollkommission.

Investitionen führen derzeit noch zu massiven Verlusten

In Österreich gilt die seit 1996 kommerziell arbeitende Maxmobil mit gut 800000 Kunden als zweitgrößter Mobilfunknetzbetreiber nach der Mobilkom AG, einem Tochterunternehmen der Telekom Austria, mit über 1,3 Millionen Klienten. Im Vorjahr hat das Unternehmen seinen Umsatz auf umgerechnet rund 600 Millionen Mark vervierfacht, macht aber wegen anhaltender Investitionen weiterhin Verluste. Dennoch rechnet T-Mobil-Geschäftsführer Kai-Uwe Ricke damit, daß das Unternehmen zwei Jahre früher als geplant rentabel werden wird. Maxmobil selber rechnet in diesem Jahr mit einer Umsatzsteigerung von 67 Prozent auf rund eine Milliarde Mark. Knapp 500 Millionen Mark plant man heuer zu investieren. Außerdem laufen Gespräche mit der Telekom-Kontrollkommission für eine Festnetzlizenz, so daß die Deutsche Telekom mit ihrem Engagement nicht nur ihr Standing im österreichischen Mobilfunkmarkt verbessert, sondern gleichzeitig die Chance für den Zugang zum Festnetzgeschäft in Österreich erhalten könnte.

Telekom-Vorstandschef Ron Sommer nannte vor der Presse in Wien auch die Erschließung von Zukunftstechniken wie dem Zusammenwachsen von Fest- und Mobilfunknetzen zu einer einheitlichen Dienstleistung als Ziel. Des weiteren strebe der Online-Dienst der Deutschen Telekom, T-Online, kurzfristig ebenfalls eine Präsenz in Österreich an.

Ähnlich wie in Italien oder Skandinavien ist auch der Telefonmarkt des Nachbarlandes für ausländische Anbieter äußerst attraktiv. So hat sich die Zahl der Handy-Abonnenten im Vorjahr auf 1,9 Millionen fast verdoppelt und soll dieses Jahr auf etwa 3,4 Millionen weiter ansteigen. Eine Betrachtung der Firmenbeteiligungen österreichischer Netzbetreiber liest sich deshalb wie das "Who is who" internationaler Telekommunikationskonzerne. So hält die italienische Stet Mobile Holding eine 25prozentige Beteiligung sowohl am Mobilmarktführer Mobilkom Austria als auch an der Post & Telekom Austria. Der dritte österreichische Mobilfunkanbieter Connect Austria ist zu 69 Prozent in ausländischen Händen - beteiligt sind die deutsche Viag Connect, die norwegische Telenor, die britische Orange und Tele Danmark. Die spanische Telefonica Intercontinental, Europas fünftgrößter Telekommunikationskonzern, hat erst kürzlich die private Telefongesellschaft European International GmbH zu 100 Prozent übernommen, und der deutsche Mannesmann-Konzern hält 59 Prozent bei der kürzlich fusionierten Telering/Citykom.