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Systems: Suse stellt Groupware-Server vor

15.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit dem neuen Groupware-Angebot "Openexchange Server" schließt die Nürnberger Suse Linux AG eine Lücke im Linux-Angebot für Büroumgebungen und macht Microsoft-Exchange-basierenden Systemen Konkurrenz. Eine Erweiterung des eigenen "E-Mail Server"“ in Richtung Groupware steht bei Suse schon seit Jahren auf der Wunschliste. Jetzt sind die Zusätze komplett. Zu einem erheblichen Teil kommen sie aus der Intranet-Lösung "Comfire" von der Netline Internet Service GmbH. Der Openexchange-Server hat nicht nur die üblichen E-Mail-Funktionen und Webmail-Clients, sondern auch alle grundlegenden Groupware-Features.

Das System besitzt eine zentrale Termin- und Adressverwaltung sowie Module zum Projekt-Management und zur Aufgabenplanung. Eine integrierte Wissensdatenbank mit Volltextsuche für das Dokumenten-Management basiert auf "PostgreSQL", kann auf Wunsch aber auch auf kommerzielle relationale Datenbanken aufsetzen. Inhalte der Groupware lassen sich beliebig miteinander verknüpfen, beispielsweise ein Termin mit Telefonnummern von Ansprechpartnern und relevanten Dokumenten. Für allgemeine Infos gibt es eine Pinnwand, Diskussionsforen können gruppenbasierend eingerichtet werden.

Openexchange benötigt auf dem Server das Betriebssystem Suse Linux Enterprise Server. Die Administration erfolgt zentral - auch remote - und erfordert laut Suse keine Linux-Spezialisten. Die Verwaltung der Zugriffs- und Schreibrechte auf Datenbereiche für individuelle Anwender oder Gruppen geschieht zentral. Daten lassen sich mit Palm-PDAs und Pocket-PCs synchronisieren. "Outlook"-Anwender können über den Openexchange-Server Adressen, Kontakte, Termine und Aufgaben abgleichen. Clients dürfen die Groupware mit allen gängigen Web-Browsern nutzen. Für externen Zugang ist lediglich einen Internet-Anschluss auf einer beliebigen Plattform erforderlich. Das System bietet 128-Bit-SSL-Verschlüsselung.

Der Openexchange-Server ist hinsichtlich der Zahl der Nutzer unbegrenzt skalierbar. Der Preis orientiert sich in Stufen an der Zahl der gleichzeitig eingeloggten User. Nach Angaben von Suse sind die Gesamtkosten eines Systems mit dem Openexchange-Server unabhängig von seiner Größe durchweg etwa 60 Prozent niedriger als bei einem Microsoft-Exchange-basierenden System. Das am 4. November dieses Jahres erscheinende Produkt wird in der Basislizenz für zehn Groupware-Clients und mit unbegrenzten E-Mail-Clients 1240 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer kosten. Enthalten sind darin ein Monat Installationssupport und zwölf Monate Maintenance- und Systempflegehilfe in Form von Patches, Fixes und Updates. Für 800 beziehungsweise 1200 Euro pro Jahr gibt es in der Folge weiteren Standard- oder Premiumsupport (24 x 7). Anwendern des E-Mail-Server 3.x (mit Maintenance-Service) von Suse bietet das Unternehmen ein kostenloses Upgrade auf die Basislizenz des Openexchange-Server. (ls)