Sunfire 12K soll Highend-Einsteiger locken

Sun schickt Starkitty in den Markt

19.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Sun hat vergangene Woche seinen "Sunfire-12K"-Server, auch "Starkitty" genannt, vorgestellt. Mit dem kleinen Bruder des Sun-Unix-Flaggschiffs "Starcat" will der Hersteller den Marktanteil im Midrange-Segment ausbauen.

Der Neuzugang im Unix-Server-Portfolio der McNealy-Company soll Unternehmen "den Einstieg in die Highend-Server-Klasse zum Midrange-Preis" ermöglichen. Bislang hatte Sun im Preissegment von 500000 bis einer Million Dollar nicht viel im Angebot. Starkitty soll nun die Lücke schließen, die bislang zwischen dem 24-Wege-"Sunfire-6800" und dem "Sunfire 15K" (Starcat) mit maximal 106 CPUs klaffte.

Der Hersteller preist den jüngsten Spross seiner Sunfire-Familie als Highend-Plattform unter anderem für die Server-Konsolidierung an, angesichts seiner Fähigkeit, große Domains mit bis zu 36 CPUs zu bilden, soll er sich jedoch auch als Datenbank-Server eignen. Darüber hinaus lässt sich der Sunfire 12K laut Firmenangaben für OLTP-Applikationen sowie Anwendungen im Bereich High Performance Computing (HPC) einsetzen. Nicht zuletzt aufgrund seiner hohen I/O-Bandbreite soll der Neuling auch Aufgaben in den Bereichen Data Warehousing und Data Mining meistern. Laut Ingo Frobenius, Produkt-Manager Highend-Server bei Sun Deutschland, bringt es der neue Sunfire auf einen Datendurchsatz von 10,8 GB pro Sekunde.

Der Solaris-basierende Sunfire 12K - im Prinzip ein halber Starcat - kann vier bis 52 auf 900 Megahertz getaktete Ultrasparc-III+-Prozessoren beherbergen. Bei Bedarf soll er sich im laufenden Betrieb und ohne Gehäuseumbau zur ausgewachsenen 15K aufrüsten lassen. Er unterstützt maximal 288 GB Hauptspeicher und bis zu neun dynamische System-Domains sowie deren "Dynamic Reconfiguration". Nach Angaben von Sun-Manager Frobenius werden in einem nächsten Schritt auch alle I/O-Komponenten dynamisch konfigurierbar sein. Umfassenden Investitionsschutz verspricht Sun mit seiner "Uniboard"-Technik, die bereits im Sunfire 15K ihr Debüt gab: Demnach lassen sich die partitionierbaren CPU-Memory-Module (mit jeweils vier Prozessoren und bis zu 32 GB Speicher) in allen bestehenden und künftigen Modellen der Sunfire-Familie einsetzen.

Zur weiteren Ausstattung gehören bis zu 36 Hot-Swap-PCI-Slots sowie zwei System-Controller. Wie der Sunfire 15K basiert auch sein kleiner Bruder auf Suns "Fireplane Interconnect", einem 150-Megahertz-Crossbar-Switch, der über dedizierte Wege die Kommunikation zwischen dem System-Controller und den angeschlossenen Systemkomponenten regelt.

In der Standardkonfiguration mit 16 CPUs und 32 GB Hauptspeicher kostet Suns Starkitty 1483300 Euro. Im Bemühen, sich insbesondere im Midrange-Segment zu behaupten, hat der Hersteller vorsichtshalber die Preise für seine gesamte Sunfire-Server-Familie reduziert: Während die Serien 3800, 4800 und 6800 um 18 bis 36 Prozent billiger werden, ist der Sunfire 15K künftig um elf bis 22 Prozent günstiger zu haben. (kf)