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Sun kooperiert mit Oracle und setzt Intel-Server gegen Dell

20.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun erweitert die Baureihe "Fire" um zwei Intel-basierende Server. Die Geräte bietet der Hersteller jeweils im Bündel mit der X86-Variante des hauseigenen Betriebssystems Solaris 9 oder mit einer Linux-Version von Red Hat an. Der 1U hohe "V60x" lässt sich mit zwei Xeon-Prozessoren bestücken, die jeweils mit 2,8 Gigahertz takten und bietet bis zu drei Festplatten Platz, die sich bis zu 10.000 mal pro Minute drehen und jeweils 73 Gigabyte Daten fassen. Weitere Ausstattungsmerkmale sind bis zu sechs Gigabyte Hauptspeicher, zwei unabhängige 64-Bit-PCI-X-Busse mit Taktraten von 100 Megahertz, zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen und eine "Rage-XL"-Grafikkarte von ATI. In der Grundausstattung mit einer CPU, 512 Megabyte RAM und einer 36-Gigabyte-Platte kostet

der V60x 2450 Dollar.

Der "V65x" ist 2U hoch und nimmt bis zu zwei 3,06-Gigahertz-Xeon-Chips auf. Sun bietet das Gerät mit bis zu 12 Gigabyte Hauptspeicher und bis zu sechs schnellen Festplatten an. Laut Hersteller eignet sich der V65x, der in einer Minimalkonfiguration 2650 Dollar kostet, vor allem als Datenbank- und Workgroup-Server. Geplant ist außerdem, mit Intel-CPUs ausgestattete Blade-Server ins Programm zu nehmen.

Bislang setzte Sun fast ausschließlich auf die hauseigene Sparc-Prozessorarchitektur. Lediglich der knapp 2000 Dollar kostende Lowend-Server "LX50" basiert auf der Pentium-III-CPU. Nach Meinung von Analysten blieb dem Hersteller nichts anders übrig, als weitere Einstiegs-Server auf Intel-Basis anzubieten, nachdem Kunden abwanderten. Mit dem neuen Angebot könne Sun gut gegen Dell, Hewlett-Packard und IBM konkurrieren, sagte Jamie Gruener, Senior Analyst bei der Yankee Group.

Wie von Marktbeobachtern erwartet, hat Sun außerdem eine Kooperation mit Oracle angekündigt (Computerwoche online berichtete). Die Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass Oracles Software auf allen von Sun angebotenen Plattformen einschließlich Solaris und Linux läuft, sagten die Firmenchefs Scott McNealy und Larry Ellison auf einer Pressekonferenz in San Francisco. Außerdem wird der "9i RAC" (Real Application Cluster) auf die x86-Produkte von Sun gebündelt und Suns Bürosoftware Star Office im Paket mit Oracles "Collaboration Suite" vermarktet. Die Partnerschaft umfasst zudem die Integration von Suns Datenzentren-Verwaltung "N1" mit Oracles Infrastruktur-Applikations-Diensten, einschließlich der "E-Business Suite". Mit N1 sollen sich Rechenzentren effektiv verwalten lassen, indem die Ressourcen eines

Netzwerks wie Prozessorleistung, Speicherkapazitäten und Bandbreiten in einen einzigen virtuellen Rechner zusammengeführt werden.

Ausdruck der Kooperation ist ferner eine Ausdehnung der Marketing-Kampagne "Unbreakable", die nahtlosen Support für Oracle-Produkte auf Intel-basierenden Solaris- und Linux-Servern verspricht. (lex)