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Studie: Internet-Investments sind wieder in

24.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der US-amerikanischen Venture-Capital-Szene feiert der Dotcom-Boom fröhliche Urstände. Nach Untersuchungen von VentureOne und Ernst & Young investierten Risikokapitalgeber im dritten Quartal 2005 zusammen 2,56 Milliarden Dollar in Internet-Firmen - knapp 37 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

"Das Thema Internet und insbesondere Consumer Internet brummt wieder", so Steve Baloff, General Partner bei Advanced Technology Ventures gegenüber dem "Wall Street Journal". Viele Startups erhielten nun Fördermittel, weil es ihnen dank Online-Werbung gelungen sei, mit ihren Websites Geld zu verdienen. Die Warnungen vieler Kollegen, dass das starke Interesse an solchen Deals zu überhöhten Preisen für die meist kleinen Unternehmen führt, hält Baloff indes für verfrüht. Im Vergleich zu vor sechs Jahren sei das Investitionsklima noch sehr rational.

Im dritten Quartal erhielten die Newcomer aus dem IT-Sektor 3,11 Milliarden Dollar Venture-Capital - ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase kehre in die VC-Branche langsam wieder Zuversicht ein, nachdem die Investoren jahrelang auf Nummer Sicher gegangen seien, erklärte John Gabbert, Vice President Worldwide Research bei VentureOne. "In einigen IT-Segmenten wie der Softwarebranche sind die Anfangsinvestitionen im Laufe des Jahres stetig gewachsen", sagte Gabbert. Insgesamt entfielen 35 Prozent der Deals auf Early-Stage-Startups, die einen Business-Plan, aber noch kein Produkt vorweisen können. Etwas häufiger investierten die Geldgeber jedoch mit 37 Prozent in Firmen, bei denen bereits auf absehbare Zeit ein Börsengang oder eine Übernahme zu erwarten sind.

Die größte Einzelsumme konnte im dritten Quartal Fibertower Inc. einstreichen. Der kalifornische Hersteller von Wireless-Infrastruktur-Equipment für Mobilfunkbetreiber erhielt 150 Millionen Dollar Risikokapital. (mb)