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Streit zwischen Bundeskartellamt und der Telekom

09.02.1998
Von md 
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit heftigem Gegenfeuer reagierten Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt und die Deutsche Telekom AG auf Aussagen des Präsidenten des Bundeskartellamtes, Dieter Wolf. Dieser war am Samstag übereinstimmend von verschiedenen Zeitungen mit der Aussage zitiert worden, die Telekom mißbrauche ihr Monopol im Ortsbereich durch überzogene Tarife. Er fügte hinzu, dies sei nur durch vorangegangene „Mauscheleien" zwischen Telekom und Ministerien möglich geworden. Am Samstag erklärte die Telekom, ihre Ortstarife gehörten zu den billigsten der Welt. Wolf wisse nicht, wovon er rede. Auch Minister Rexrodt ließ am Samstag erklären, er habe kein Verständnis für die Äußerungen des Kartellamtschefs. Der Chef der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, will mit allen Beteiligten am 18. Februar ein Gespräch führen. Die „Bild am Sonntag" zitiert ihn mit der Aussage, die Wechselgebühr zu einem neuen Carrier halte er für „rechtswidrig". Am Sonntag meldete sich das Bundeskartellamt nochmals zu Wort: Fakt sei, daß die Telekom bei Ortsgesprächen noch für einige Zeit ein gewisses Monopol behalten werde. Die Regulierungsbehörde lasse der Telekom bei der Preisbildung unangemessen viel Spielraum.