GMC soll chancenreichster Interessent sein

Steht Legato zum Verkauf?

07.03.2003
MÜNCHEN (CW) - Das Softwarehaus Legato Systems Inc. steht offenbar zum Verkauf. Derzeit gilt EMC als aussichtsreichster Kandidat für die Übernahme.

Vor zwei Wochen begannen Gerüchte zu kursieren, wonach sich Legato, Hersteller von Speicher- und Backup-Software, mit der Rolle eines Übernahmekandidaten abgefunden habe. Das Unternehmen gehe jetzt in die Offensive und bemühe sich selbst um einen passenden Käufer, unter dessen wirtschaftlich stabiles Dach es sich stellen wolle. Spekulationen zufolge hat Legato dazu bereits den Finanzdienstleister Morgan Stanley beauftragt.

Als aussichtsreichster Kandidat gilt Speicherriese EMC, dessen CEO Joseph Tucci kürzlich "einige Softwareakquisitionen" angekündigt hat, um dem Unternehmen einen Wachstumsschub im Softwarebereich zu verschaffen. Dazu steht laut Tucci ein Betrag von 5,7 Milliarden Dollar zur Verfügung. Angeblich hat EMC 750 Millionen Dollar für Legato geboten und damit den Mitinteressenten Veritas übertrumpft. Als weitere potenzielle Käufer wurden Hewlett-Packard (HP), Computer Associates (CA) und Sun Microsystems ins Spiel gebracht. Nach einem Blick in die Legato-Finanzen hätten HP und CA aber von einem Kauf Abstand genommen. Sun scheide ebenfalls aus, da sich das Unternehmen traditionell eher Technologie als Marktanteile einkaufe. Die deutsche Legato-Zentrale in München hüllte sich erwartungsgemäß in Stillschweigen, EMC wollte sich zu den Gerüchten ebenfalls nicht äußern. Insider sind allerdings über den Zeitpunkt der Übernahmegerüchte verwundert. Legato hatte erst Mitte vergangenen Jahres für rund 400 Millionen Dollar OTG übernommen. Tatsache ist aber auch, dass Legato mit Finanzproblemen kämpft und sich vor zwei Jahren auch für sein Finanzgebaren einen Rüffel von der US-Börsenaufsicht SEC mit der Maßgabe zur Bilanzkorrektur eingehandelt hat. (kk)