Prognose gekappt

Starker Yen belastet Sony

03.02.2011
Der starke Yen und niedrige Margen im TV-Geschäft drücken beim japanischen Elektronikriesen Sony auf die Bilanz.

Der Hersteller von Fernsehern, Kameras und der Spielekonsole Playstation verdiente im vergangenen Quartal nicht nur deutlich weniger als im Vorjahr, sondern musste auch seine Umsatzprognose fürs Gesamtjahr kappen.

Der Gewinn fiel in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um 8,6 Prozent auf 79,2 Milliarden Yen (701 Millionen Euro), wie Sony am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um 1,4 Prozent auf 2,2 Billionen Yen. Für das am 31. März auslaufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern jetzt mit einem Umsatz von 7,2 statt 7,4 Billionen Yen. Unterm Strich geht Sony aber unverändert von einem Gewinn von 70 Milliarden Yen aus.

Der Druck auf die Zahlen kommt laut Sony fast ausschließlich von der Stärke des Yen. Im Jahresvergleich habe die japanische Währung gegenüber dem Dollar um 8,7 Prozent zugelegt und gegenüber dem Euro sogar um 18,5 Prozent. Wenn die Ergebnisse in Auslandswährungen für die Bilanz in Yen umgerechnet werden, kommen dabei niedrigere Zahlen heraus.

Die Dynamik in den verschiedenen Sparten fiel allerdings trotzdem sehr unterschiedlich aus. Im Kerngeschäft mit Unterhaltungselektronik halbierte sich der operative Gewinn praktisch auf 26,8 Milliarden Yen. Allein durch negativen Währungseinflüsse ist das natürlich nicht zu erklären. Daneben sorgte auch der Preisdruck bei Fernsehern und Digitalkameras für den Gewinnrückgang. Mit Rückenwind steigender Stückzahlen stieg der Umsatz des Bereichs dagegen um 4,2 Prozent auf 1,1 Billionen Yen.

Die Sparte "Vernetze Produkte und Dienste", in der das Playstation-Geschäft aufgegangen ist, verbuchte hingegen einen Gewinnsprung von 19,5 auf 45,7 Milliarden Yen. Grund seien Kostensenkungen bei der Produktion der Playstation 3 zurück sowie bessere Verkäufe von Spielen. Der Umsatz schrumpfte um 6,4 Prozent auf 566,6 Milliarden Yen.

Im Kinogeschäft konnte der Kassenschlager "The Social Network" nicht ganz mit dem Katastrophenfilm "2012" und der Michael-Jackson-Hommage "This Is It" mithalten. Die Erlöse fielen um gut ein Viertel auf 149 Milliarden Yen. Der operative Gewinn brach sogar um zwei Drittel auf 4,7 Milliarden Yen ein - allerdings hätten sich hier auch Marketingkosten für künftige Kinostarts niedergeschlagen. (dpa/tc)