IT-Modernisierung

Stahlgruber verlagert Cobol-Anwendung auf Linux

22.01.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Jahrelang hatte der Anbieter von Autozubehör seine wichtigsten Anwendungen unter VSE betrieben. Dann beschloss er, zu investieren, um Kosten zu sparen.
Foto: LiquidImage/Fotolia
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Bestellwesen, Disposition und Auftragsverwaltung gehören für handeltreibende Unternehmen zu den kritischen Funktion. Das trifft auch auf die Stahgruber GmbH zu, einen Lieferanten von Autozubehör und -ersatzteilen mit Hauptsitz in Poing bei München. Bis vor kurzem betrieb er die Anwendung für diese Funktionen auf einem Mainframe unter dem Betriebssytem VSE. Die Lösung entsprach aber längst nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Zudem verursachte sie hohe Unterhalts- und Betriebskosten.

Vor dem Wechsel auf eine Standardsoftware oder der Neuentwicklung der gesamten Applikation schreckte Stahgruber zurück. Beides hätte hohe Kosten verursacht und Risiken mit sich gebracht. Stattdessen beschloss das Unternehmen, die auf Cobol basierende Applikation vom VSE-Mainframe auf Intel-Server unter Linux zu migrieren.

In nur vier Wochen

Um den Code mit möglichst wenigen Änderungen übernehmen zu können, holte Stahlgruber den Cobol-Spezialisten Micro Focus und dessen Entwicklungssystem "NetExpress" ins Haus. "Mit der Lösung mussten wir am Code fast keine Änderungen vornehmen", erläutert Stefan Oettl, Projektleiter auf Seiten der Stahlgruber-IT, "nur so war es möglich, die Entwicklungsarbeit für dieses umfangreiche Projekt innerhalb von vier Wochen abzuschließen."

Durch die Verlagerung der Applikation verbesserte sich die Performance deutlich. Eigenen Angaben zufolge kann Stahlgruber nun in Minuten Prozesse abarbeiten, die früher mehrere Stunden in Anspruch nahmen. Zudem ließen sich die Betriebskosten um 70 Prozent verringern.