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Staatsanwaltschaft durchsucht Met@box

08.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Staatsanwaltschaft hat die Geschäftsräume der Hildesheimer Met@box AG sowie Wohnungen von Vorstandsmitgliedern durchsucht. Es seien mehrere Umzugskartons mit Beweismitteln sichergestellt worden.

Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit den seit Mitte Februar diesen Jahres stattfindenden Ermittlungen gegen die verantwortlichen Vorstandsmitglieder wegen des Verdachts des Kapitalanlage- und Kursbetrugs sowie des möglichen Insiderhandels (Computerwoche.online berichtete. Im Klartext: Die Vorstände sollen den Kurs der Met@box-Aktie durch drei fehlerhafte Adhoc-Mitteilungen über Lieferverträge oder Vorverträge mit ausländischen Kunden unzulässig beeinflusst haben - verbunden mit unzulässigen Insidergeschäften. Der Setop-Boxen-Anbieter hatte wiederholt Großaufträge von ungenannten Kunden bekannt gegeben, die offenbar nie zu Stande kamen.

Die Entscheidung, anstelle der Anforderung von Unterlagen eine Durchsuchung durchzuführen, sei nach Aussage des leitenden Staatsanwalts im Sinne der schnellen Beendigung eines Ermittlungsverfahrens der beste Weg, so Stefan Domeyer, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft: "Eine rasche Aufklärung des Falles ist in unserem ureigensten Interesse. Seitdem das Bundesamt für Wertpapierhandel die Ermittlungen aufgenommen hat, sind dieses Unternehmen und sein Vorstand permanenten Verdächtigungen ausgesetzt. Es liegen alle Fakten auf dem Tisch und wir haben nichts zu verbergen."