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SSA sieht sich gut gerüstet

21.10.2004

Der ERP-Spezialist SSA Global Technologies hat auf seinem Global Client Forum in Philadelphia klärende Worte zu seiner Produktstrategie von sich gegeben. Mit den Übernahmen von Softwarehäusern wie Baan, Marcam, Ironside und Exe Technologies hatte sich der Hersteller - eigenen Angaben zufolge die Nummer vier im weltweiten Business-Softwaremarkt - seine Marktposition mit Hilfe von Venture Capital zusammengekauft. Die Kunden fragen sich nun, ob es dem Unternehmen gelingen wird, eine nachvollziehbare übergeordnete Produktstrategie zu entwickeln.

Mike Greenough, CEO und President des Unternehmens aus Chikago, sprach naturgemäß nicht von einem Gemischtwarenladen, sondern von einem "ERP-Mosaik". SSA biete neben den Kernprodukten für die Produktion und Fertigung eine breite Palette an angeblich integrierten Lösungen für Corporate Performance Management, Customer Relationship Management (CRM), Product Lifecycle Management (PLM), Supply Chain Management und Supplier Relationship Management.

Cory Eaves, der Technik-Chef des Unternehmens, sagte, SSA werde seine Kunden aktiv auffordern, auf neuere Produkte zu wechseln. Die langfristige Roadmap sei auf die Konvergenz funktional ähnlicher Produkte ausgelegt und impliziere die Integration zugekaufter Produkte in das Kern-ERP-System. Dabei handelt es sich um die im August vorgestellte Suite "SSA ERP LN 6.1", die sich insbesondere an die Kernkunden von SSA aus dem Bereich Diskrete Fertigung richtet. Hinzu kommt "SSA Financial Management 2.0" für das Finanzwesen und eine Reihe Service-basierender Technologien, die SSA aus dem Baan-Fundus herauszieht. Vor der Übernahme durch SSA hatte Baan im Rahmen des "Gemini"-Projekts an einer neuen Softwaregeneration gearbeitet. Die Ergebnisse fließen nun in das SSA-Portfolio ein.

Die gesamte Software von SSA soll auf IBMs Middleware "Websphere" laufen und deren Portal-Infrastruktur nutzen. John Moore, Analyst bei ARC Advisory Group, sagte dem Nachrichtendienst "Computerwire", die Ankündigungen zeigten, dass SSA nicht vorhabe, zu einem Friedhof für zugekaufte ERP-Programme zu verkommen. Das Unternehmen zeige einen Migrationspfad auf, der keinen Zweifel daran lasse, dass die Company ein wichtiger Mitspieler im Markt sein wolle. (hv)