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Experten statt "Social Graph"

Spotify will neue Musik einfacher erschließen

07.12.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Spotify hat gestern eine Reihe von Neuigkeiten angekündigt, die den Nutzern des Streaming-Dienstes das Entdecken neuer Musik erleichtern sollen.

"Spotify ist klasse, wenn Du weißt welche Musik Du hören möchtest", räumte Mitgründer Daniel Ek auf einer Pressekonferenz in New York City ein. "Aber nicht so klasse, wenn Du das nicht weißt." Das Problem der "Discovery" will Spotify damit angehen, dass es seinen Nutzern künftig Empfehlungen anhand dessen gibt, was sie bis jetzt gehört haben sowie durch Tipps von Künstlern und anderen Influencern, denen man künftig "folgen" kann.

Die Empfehlungen kommen dieses Mal mhithin weniger aus dem "Social Graph" von Facebook (wo man oft nur feststellt, dass man zwar seine "Freunde" mag, aber deren Musik hasst), sondern von Menschen, die sich auskennen - zum Beispiel Journalisten, Trendsettern und Musikern. "Es gibt nur eine Handvoll Menschen, die wirkliche Kuratoren für Musik sind", sagt Ek.

Zu den Künstlern, Prominenten und Medien, die Spotify für sein Vorhaben gewinnen konnte, gehören zum Beispiel Paul McCartney, Katy Perry, Bruno Mars, The xx, Smudo, Deichkind, Barack Obama, der "NME", "Intro", "Spiegel Online", "Neon" und die "Süddeutsche Zeitung". Die neuen Discovery- und Follow-Funktionen (YouTube-Link) sollen in den kommenden Wochen in die Desktop-Software, mobilen Apps und den Spotify Web Player eingebaut werden.

Spotify kündigte außerdem an, dass nun der komplette Katalog von Metallica über den Dienst zur Verfügung steht. Das ist durchaus eine kleine Sensation - Metallica hatte sich nach schlechten Erfahrungen mit Napster digitalen Diensten bislang beharrlich verweigert. Die Band um den Drummer Lars Ulrich hatte unlängst sogar die Rechte an all ihren Master-Aufnahmen inklusive Videos an sich gezogen und mit Blackened Recordings ein eigenes Indie-Label gegründet.