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Spam: Nigeria-Connection wird international

09.05.2007
Die bekannte Nigeria-Connection ist jetzt um eine Variante reicher: Ein US-Soldat liegt im Irak im Sterben, und das Geld muss schleunigst weg. Haben Sie Mitleid?

Die Spam-Mails aus "Nigeria" (beziehungsweise anderen afrikanischen, europäischen und asiatischen Ländern) sind seit den Tagen der Briefpost hinlänglich bekannt: "Mein Schwager ist der ehemalige Außenminister von … Flüchtling … 200 Millionen Dollar … wenn Sie Geld auf ein Konto überweisen, damit wir an den Betrag herankommen." Nun hat der Sicherheitsanbieter Symantec auf eine neue Variante aufmerksam gemacht, die vor allem US-Bürgern die Schwellenangst bei internationalen Geldgeschäften nehmen soll: Absender ist ein ehemaliger GI, der im Irak im Sterben liegt und sein Geld in guten Händen wissen will.

Der Inhalt der Mails orientiert sich an dem Kinofilm "Three Kings" von 1999 mit George Clooney in einer Hauptrolle. Der besagte Soldat ist mit Kameraden an bis zu 750 Millionen Dollar herangekommen, wobei er teilen musste und nun über rund 20 Millionen Dollar verfügt. Nach dem Ausscheiden aus der Armee sei er im Rahmen eines "humanitären" Einsatzes in den Irak zurückgekehrt, wo er prompt Opfer einer Autobombe geworden sei und nun im Sterben liege.

Der Ex-Soldat braucht dringend eine E-Mail-Adresse und Telefonnummer, um zu regeln, wie das Geld übertragen wird. Die Summe solle dann zwischen dem Samariter und einer Wohltätigkeitsorganisation geteilt werden, berichtet Symantec. Da die Spam-Mails von einem vermeintlichen Landsmann und noch dazu in lesbarem Englisch geschrieben seien, steige das Risiko erheblich, dass US-Bürger auf den Trick hereinfallen. Zudem werde man in der Mail noch nicht darauf hingewiesen, eine Summe vorab zu überweisen. Finger weg! (ajf)