Raumfahrt-Entwicklung landet auf dem Tisch

Space Mouse erleichtert das Arbeiten mit 3D-Modellen

20.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Auf dem Systec-Stand der Macrotron AG -war eine "Space Mouse" der Firma Space Control - Gesellschaft für 3D-Systeme mbH aus Malching bei München zu sehen, die Steuerungen in der 3D-Grafik vereinfacht und gegenüber anderen Kontrollsystemen kostengünstiger ist.

Die Space Mouse kommt aus der Raumfahrt; sie ist ein Spinoff des Instituts für Robotik und Systemdynamik des DLR, Oberpfaffenhofen, das auch die Lizenz an der Entwicklung besitzt. Das patentierte Kernstück der "Maus" ist ein berührungsloses und dadurch verschleißfreies opto-elektronisches Meßsystem, das ursprünglich für die Steuerung von Raumfahrtrobotern entwickelt wurde.

Das über die serielle Schnittstelle mit dem geringen benötigten Strom versorgte Gerät gestatten die Bevegungssteuerung von 3D Grafikobjekten in gleichzeitg bis zu sechs Freiheitsgraden. Das heißt, es lassen sich Ausrichtungen in X-, Y- und das Objekt um die drei Raumachsen bewegen, also rotieren.

Damit könnte die Space Mouse wesentlich teurere Instrumente zur räumlichen Steuerung ablösen. So hat sie gegenüber dem Datenhandschuh oder dem Space Ball den Vorteil, daß man mit dem Handgelenk auf dem Tisch bleiben kann und nicht im Raum herumfuchteln muß. Und mit ihr soll die Arbeit schneller vonstatten gehen als mit einer Dial-Box, bei der über Drehknöpfe die Raumachsen gesteuert, werden.

Als weiteres Argument geben die Entwickler den Preis der Space Mouse an. Sie kostet, obwohl sie derzeit noch per Hand gefertigt wird, 1500 Mark. Der Preis einer Dial Box liegt zum Vergleich bei rund 3000 Mark. Die Entwickler erwarten, daß der Preis der Space Mouse durch Massenfertigung infolge größerer Nachfrage schon in etwa einem halben Jahr um 50 Prozent gefallen sein könnte.