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Softwarepiraten wandern hinter Gitter

09.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Central Criminal Court in London hat den Pakistaner Bilal Khan zu 15 Monaten Haft verurteilt. Außerdem muss er rund 22.000 Euro Prozesskosten bezahlen. Der Verurteilte hatte über Jahre hinweg Raubkopien von Adobe-, Autodesk-, Macromedia-, Microsoft-, und Symantec-Produkten über verschiedene Internet-Auktionsseiten verkauft. Unter 17 unterschiedlichen Mitgliedsnamen standen teilweise bis zu 1700 Verkaufsangebote täglich online. Auf welche Summe sich der dabei angerichtete Schaden belief, wollten die Behörden nicht verraten.

Mit dem Urteil des britischen Gerichts geht ein über drei Jahre dauernder Ermittlungsmarathon zu Ende. Nachdem der Pakistaner bereits im Jahr 2000 den Industriewächtern der Business Software Alliance (BSA) aufgefallen war, folgte noch im gleichen Jahr ein Strafantrag. 2001 nutzte Khan seine Freilassung auf Kaution für die Flucht nach Pakistan, von wo aus er seine illegalen Geschäfte weiter betrieb. Im März 2003 geriet der Softwarepirat nach seiner nicht entdeckten Rückreise nach Großbritannien in eine Verkehrskontrolle und wurde festgenommen.

Ebenfalls wegen des Handels mit Raubkopien verurteilte in Braunschweig das dort ansässige Landgericht einen 42-jährigen Mann zu einer dreijährigen Haftstrafe. Der Verurteilte hatte Software, Filme sowie Musik aus dem Internet heruntergeladen und weiterverkauft. Laut Angaben der Behörden belief sich der dabei angerichtete Schaden für die Industrie auf mehr als eine Million Euro. Seine 37-jährige Freundin, die das Geld bei den Kunden abholte, verurteilte das Gericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 2700 Euro. (ba)