Softwaremarkt wächst nur einstellig

30.11.2001
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltweite Softwaremarkt wird als Folge der Konjunkturkrise und der Terroranschläge vom 11. September in diesem Jahr erstmals einstellig wachsen. Statt der ursprünglich erwarteten zwölf Prozent rechnet IDC mittlerweile nur noch mit einem Anstieg um 6,8 Prozent.

Auch für das kommende Jahr haben die Marktforscher ihre Prognosen nach unten revidiert. Ihren Angaben zufolge wird der Softwaregesamtmarkt 2002 nur noch um 11,8 statt der bislang angenommenen 15 Prozent zulegen. Unter dem verlangsamten Wachstum leiden alle Marktsegmente, wobei das Geschäft mit der Entwicklung und Implementierung von Anwendungen am stärksten betroffen ist. Laut IDC wird dieser Bereich bis zum Jahresende nur um 4,7 Prozent zunehmen - vor der Wirtschaftskrise waren die Marktforscher noch von 15,2 Prozent ausgegangen. Auch der Markt für Softwareanwendungen wächst mit 9,4 Prozent wesentlich langsamer als erwartet (12,7 Prozent). Für 2002 haben die Analysten die Prognosen sogar von 14,6 auf 9,1 Prozent gesenkt.

Das Geschäft mit Systeminfrastruktur-Software legte ebenfalls nur um 4,6 statt der erwarteten 8,4 Prozent zu. Im kommenden Jahr rechnen die Marktforscher jedoch wieder mit einer Steigerungsrate von 11,8 Prozent, womit dieser Bereich immerhin nur um 1,2 Prozent unter dem ursprünglichen Forecast läge. Nach Ansicht von IDC-Analyst Anthony Picardi wird das Geschäft mit Infrastruktursoftware vor allem vom gestiegenen Sicherheitsbewusstsein nach dem 11. September profitieren. Investitionen von Unternehmen und Behörden in ausgereifte Sicherheitslösungen wie Autorisierungs- und Authentifizierungssysteme sowie in Netzwerk-Tools und Biometrieanwendungen werden über die nächsten fünf Jahre hinweg einen "massiven" Aufschwung erleben, glaubt der Experte. (sp)