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Software-Engineering als Passion

13.02.2003
Von Manfred Broy

„Leben und Leben lassen“ lautet zwar das Lebensmotto von Manfred Broy, doch wenn es um sein Spezialgebiet Software-Engineering geht, kann der 53-jährige Professor schon mal die Geduld verlieren. „Es ärgert mich, wenn die einfachsten und grundlegenden Prinzipien des Software-Engineerings immer noch von so vielen Unternehmen missachtet werden“, schimpft der dreifache Familienvater. Allerdings belässt es der Leibniz-Preisträger aus dem Jahr 1994 nicht bei der Schelte. Vielmehr verknüpft er anhand von Projekten in Unternehmen die wissenschaftli-chen Erkenntnisse mit den Anforderungen der Praxis. Seine Studierenden lernen auf diese Weise früh, dass Forschung nie reine akademische Übung bleibt. Wirtschafts-Manager wissen solches Engagement zu honorieren, denn bereits 1997 wählten sie den

Münchner Professor in einer Hochschulstudie der COMPUTERWOCHE zum geschätztesten deutschen Informatiker. Er hat seinen Traumjob gefunden und ist dabei durchaus bescheiden geblieben. „Vorbilder finde ich unpassend; ich habe viel von der internationalen Forschergemeinschaft gelernt.“