Bis 1990 soll sich der "Weichware"-Absatz mehr als verdoppeln:

Software-Boom in Österreich

08.05.1987

WIEN (apa) - Die Ausgaben für Software und Service lagen bei den Österreichern 1986 bei rund 4,9 Milliarden Schilling. Bis 1990 sollen diese noch rapide steigen. Dies ermittelte jetzt die International Data Corp. (IDC).

Rund elf Milliarden Schilling, so prognostiziert IDC, werden die Österreicher im Jahr 1990 für Software und Service ausgeben. Dabei soll die Individual-Software von 1,75 Milliarden Schilling 1986 auf 3,36 Milliarden Schilling 1990 zulegen, während bei der Paketsoftware eine Umsatzexplosion von 3,08 Milliarden Schilling 1986 auf 9,22 Milliarden Schilling 1990 erwartet wird. Derzeit ist laut IDC in erster Linie eine verstärkte Nachfrage für Desktop-Publishing-Software in der Alpenrepublik zu registrieren. Im Großrechnerbereich komme das CIM-Paket immer mehr zum Einsatz.

Im Gegensatz zur Hardware ist bei der Software laut IDC-Analyse kein Preisverfall zu beobachten. Als Grund dafür sehen die Marktforscher, daß dieser DV-Zweig nach wie vor sehr personalintensiv ist und die Kosten dafür ständig steigen. Ausnahme ist allerdings die Standard-Software für Personal Computer.

Hier fielen die Preise laut IDC geringfügig, da durch die Ausweitung des PC-Marktes die Auflagen einzelner Programme mitgestiegen seien. Dies habe aber auch zur Folge, so die Marktanalysten, daß sich der Handel mit billigen Raubkopien nicht mehr auszahle, weil deren Nachteile die Preisvorteile bei weitem überträfen. Die meisten Anbieter würden deshalb auch bereits auf Kopierschutzmaßnahmen verzichten.

Umgekehrt ist die Preissituation bei Software für Minis und Mainframes: Die Programme werden immer individueller und somit teurer.