Aktie zieht an

Software AG überrascht mit Plus bei der Marge

29.10.2014
Die Software AG fasst wieder Tritt: Nach der schwachen ersten Jahreshälfte sieht sich der zweitgrößte deutsche Hersteller mit dem dritten Quartal wieder auf dem Weg, das Jahr positiv zu beenden.

Probleme bleiben aber bestehen, auch wenn das TecDax-Unternehmen bei der Marge überraschend deutliche Fortschritte machte. Der größte Geschäftsbereich und erklärte Wachstumsträger BPE, in dem die Darmstädter ihre Software zur Integration von Geschäftsprozessen bündeln, muss im vierten Quartal weiter Boden gutmachen, um die Jahresziele zu erreichen.

Die Gesamtumsätze von Juli bis September blieben, bereinigt um den Verkauf des SAP-Beratungsgeschäfts, mit 205,6 Millionen Euro sieben Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen am Mittwoch in Darmstadt mitteilte. Den Grund sieht die Software AG in einem außerordentlich starken Vorjahreszeitraum. Deutlich geringere Kosten für Vertrieb und Marketing sorgten allerdings dafür, dass der Nettogewinn nur um zwei Prozent auf 30,4 Millionen Euro zurückging.

Mit dem Gewinn und der operativen Marge überraschten die Darmstädter positiv, am Markt legte die Aktie im frühen Handel um mehr als sieben Prozent zu. Die Kosten seien unter Kontrolle, kommentierte Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank.

Nach dem schwachen ersten Halbjahr stieg die bereinigte operative Marge überraschend auf nun 30,5 Prozent. "Dies ist im Wesentlichen auf die Fokussierung des Produktgeschäfts, finanzielle Disziplin und Effizienzsteigerung bei internen Abläufen zurückzuführen," sagte Finanzchef Arnd Zinnhardt laut Mitteilung. Das sei eine solide Basis für die weitere strategische Entwicklung des Unternehmens. Fürs Gesamtjahr hat Zinnhardt eine Marge zwischen 26 und 28 Prozent angepeilt. Den Ausblick bestätigte das Management.

Die angestammte Datenbanksparte ETS überraschte mit einem Umsatzplus, die erklärte Wachstumssparte BPE mit Integrationssoftware erlöste allerdings 15 Prozent weniger. Das lag nach Angaben des Unternehmens vor allem an zwei Großaufträgen im Sommer 2013, diese hatten entsprechend vor einem Jahr den Umsatz der Sparte nach oben getrieben. Nach den ersten neun Monaten in diesem Jahr liegt der Umsatz in der Sparte währungsbereinigt vier Prozent unter dem Vorjahreswert. Am Ende des Jahres soll sie etwa das Niveau des Vorjahres erreichen. (dpa/tc)