Tool unterstützt neuen Funkstandard

Sniffer schnüffelt in schnelleren WLAN-Umgebungen

10.01.2003
MÜNCHEN (CW) - Network Associates (NAI) reagiert auf die wachsende Verbreitung schneller Funknetze. Der Hersteller hat sein Protokollanalyse-Tool "Sniffer" dahingehend überarbeitet, dass es jetzt auch den neuen Funk-LAN-Standard 802.11a unterstützt.

Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorzüge der drahtlosen Vernetzung. Bislang kommt da-bei überwiegend der Standard 802.11b des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) zum Einsatz, der Übertragungsraten von 11 Mbit/s ermöglicht. Die inzwischen verfügbare 54 Mbit/s schnelle Variante 802.11a dürfte der Verbreitung von Funknetzen zusätzlichen Antrieb geben. Die höhere Bandbreite macht die Technik vor allem für den Einsatz in professionellen Umgebungen interessant.

Doch genau wie herkömmliche kabelgebundene Infrastrukturen müssen auch drahtlose Netze gewartet und überwacht werden. Administratoren greifen dazu auf Produkte wie den "Wireless Sniffer" von Sniffer Technologies, einem Geschäftsbereich von NAI, zurück. Der Hersteller hat jetzt eine neue Version seines Netzanalyse-Tools vorgestellt, die auch den neuen Standard unterstützt.

Der drahtlose Schnüffler überwacht unter anderem die Konfiguration mobiler Geräte, die verwendeten Funkfrequenzen sowie die Sicherheitseinstellungen von WLANs. Administratoren können damit nicht nur drahtlose Netze analysieren, sondern auch gezielt unautorisierte Nutzer aufspüren, verspricht NAI.

NAI ist einer der ersten Hersteller aus dem Bereich Management und Sicherheit, der seine Lösungen an den neuen Funkstandard anpasst. Anbieter wie Internet Security Systems ("Wireless Scanner", Intrusion-Detection-System) oder Airmagnet ("Airmagnet Wireless Analyzer", Analyse-Tool) unterstützen bislang lediglich das langsamere 802.11b-Verfahren.

Pete Lindstrom, Research Director bei The Spire Group, sieht einen großen Bedarf für leistungsfähige Lösungen, mit denen sich funkbasierende Infrastrukturen absichern und analysieren lassen: "Drahtlose Netze schießen in Unternehmen wie Pilze aus dem Boden, sie werden oft ohne Genehmigung von oben installiert, das ist unheimlich." Administratoren sind nach Meinung des Analysten auf Tools wie NAIs Wireless Sniffer angewiesen, um diesem Wildwuchs Einhalt zu gebieten. (ave)

Grünes Licht für Turbo-Funk-LAN

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) hat Mitte November auch in Deutschland den Weg zum Einsatz von 802.11a geebnet. Sie gab die dazu notwendigen Frequenzen im Fünf-Gigahertz-Bereich frei und schuf somit die "rechtlichen, technischen und betrieblichen Voraussetzungen" für den Betrieb der 54 Mbit/s schnellen Funk-LANs in Deutschland. Reg-TP-Präsident Matthias Kurth erhofft sich davon einen "Innovationsschub für die mobile Datenkommunikation in Deutschland".